CHILDREN – Interview

Beim letztjährigen Maifeld Derby Festival durch Zufall kennengelernt, dann zum Golden Leaves Festival eingeladen und mittlerweile kurz vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums…und sich dabei immer treu geblieben, auch wenn das heißt alles DIY-mäßig selbst in die Hand zu nehmen. Es geht um das Berliner Trio Children, die Anfang September ihr Debüt ‘Leaving Home‘ herausbringen wird und dafür nicht nur eine Crowdfunding-Kampagne (supportet sie bitte hier) zur Finanzierung gestartet hat, sondern am Sonntag in Berlin auch zum Abschluss der Kampagne ein Sommerfest (alle Infos dazu gibt es hier) schmeißt! Ordentlich was los im Hause Children also – Grund genug die drei mal zum Interview zu bitten!

1.) Steckbrief:

– Name: Children
– Bandmitglieder: Laura, Steffi, André
– Gründungsjahr: 2010
– Standort: Berlin
– aktuelles Album: Leaving Home (VÖ: 05.09.2014)

2.) Fragenkatalog:

– Wie habt ihr angefangen Musik zu machen? Was war der Grund für euch ein Instrument zu lernen oder wurdet ihr von den Eltern gezwungen?
Wir haben alle in jungen Jahren in der Musikschule Neustrelitz Unterricht gehabt, Steffi am Klavier, Laura an der Querflöte und Andre an der Klarinette. Später kamen bei Laura noch der Bass und bei Andre die Gitarre dazu. Gezwungen hat uns niemand.

– Welche Einflüsse habt ihr?
Indie Rock, House Music, Singen im Chor.

– Wie habt ihr euch kennengelernt und in welcher Situation habt ihr beschlossen eine Band zu gründen?
Wir kennen uns seit der Schulzeit und haben damals schon in verschiedenen Bands gespielt, aber nicht gemeinsam. Nach der Schule sind wir alle drei nach Berlin gezogen und haben da beschlossen, zusammen Musik zu machen. Gegründet haben wir die Band im NBI, das es leider nicht mehr gibt.

– Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen, was bedeutet er für euch und welche Alternativen hattet ihr noch beim Entscheidungsprozess?
Wir wollten einen einfachen, klaren Namen haben zu dem jeder sofort einen Bezug hat. Außerdem wollten wir uns ein bisschen Kindheit bewahren, „Children“ ist unser musikalischer Spielplatz. Zur Wahl stand noch „Glasses“, aber der hat zu viele scharfe S-Laute. Der Klang ist schließlich auch wichtig.

– Von den ersten Proben bis zur jetzigen Veröffentlichung eures Debütalbums – wie sah euer Weg bis hierhin aus, wie seid ihr soweit gekommen?
Unser Weg hat uns durch fast alle Bezirke Berlins und durch viele schöne Städte in Deutschland geführt, wir durften viele liebe Bands und Musiker kennenlernen und supporten, und obwohl wir schon 4 Jahre lang zusammen Musik machen sind wir bei jedem Schritt den wir tun immer wieder aufgeregt und sehr gespannt.

– Man hört es aus jeder Ecke, euer Debütalbum steht kurz vor dem Release – könnt ihr etwas zur Produktion und Entstehung des Albums erzählen?
Wir haben im letzten Jahr angefangen Songs zu schreiben, dann haben wir unsere beiden Produzenten Gubi und Jan getroffen, die mit uns nach Scheer ins Faust Studio zu Jochen Irmler gefahren sind, wo wir in 10 Tagen fast alle Instrumentals aufgenommen haben. Zurück in Berlin haben wir mit den Gesangsaufnahmen im Loft Studio weitergemacht. Gemischt wurde das Ganze dann in der Tweakbox, unserem eigenen kleinen Studio. Insgesamt hat es fast ein ganzes Jahr gedauert, bis sich unser Album so entpuppt hat, wie man es jetzt anhören kann.

– ‘Leaving Home’ ein interessanter Titel – wie kam es dazu bzw. welche Bedeutung hat er für euch und die Songs?
Der Titel ist uns eingefallen, als wir mit den meisten Songs schon fertig waren. Wir haben bemerkt, dass es immer wieder darum ging, vertraute Orte zu verlassen und dann auf sich selbst und seine Entscheidungen zurückzublicken. Man bemerkt, dass man sich selbst verändert hat und dass man damit jetzt umgehen muss.

– Ihr habt das Album nicht nur selbst produziert, sondern stemmt die Kosten des Albums auch ganz in DIY-Manier via Crowdfunding so gesehen selbst – wie kam es zu dem Entschluss, die Finanzierung so anzugehen bzw. ist es für euch mehr Segen, da ihr mehr Freiheit habt, oder mehr Fluch?
Es ist schön, wenn man alles selbst in der Hand hat und alle Entscheidungen selbst und unabhängig treffen kann, deshalb haben wir uns fürs Crowdfunding entschieden. Natürlich wird es manchmal anstrengend, man kann ja manche Aufgaben nicht einfach abgeben und muss sich immer selbst drum kümmern, aber es hat alles gut geklappt und wir sind sehr zufrieden, so wie es gelaufen ist. Also viel Segen, und ein ganz kleines bisschen Fluch.

– Neben dem Crowdfunding habt ihr aber angeblich auch noch andere Ideen in der Hinterhand – darf man dazu schon etwas mehr erfahren?
Am Sonntag, den 03.08.2014 feiern wir das Ende vom Crowdfunding im Lerchen & Eulen in Berlin-Kreuzberg. Das ganze findet von 14 – 19 Uhr statt, es gibt Getränke, Kuchen und einen kleinen Flohmarkt. Man hat die allerletzte Chance am Crowdfunding teilzunehmen, es wird eine kleine Lesung geben und Musik wird natürlich auch gemacht…man darf gespannt sein und sollte vorbeikommen!

– Wie arbeitet ihr an euren Songs?
Meistens sitzen wir im Studio, nehmen kleine Ideen auf und spielen damit so lange herum, bis wir müde werden und nach Hause gehen. Wenn wir die Sachen dann das nächste Mal anhören, merken wir manchmal, dass etwas passiert ist, was niemand geplant hat. Dann machen wir solange weiter, bis nichts ungeplantes mehr passiert und alle zufrieden sind.

– Was inspiriert euch zu euren Lyrics? In welchen Situationen schreibt ihr an Songs?
Eine typische Situation gibt es nicht, manches wurde allein zu Hause oder auf Reisen geschrieben, manches auch erst im Studio. Die Inspiration kommt aus allen Richtungen, am meisten von den Menschen, die uns umgeben.

– Was sind eure nächsten Pläne?
Konzerte spielen, Freunde treffen und noch mehr Musik machen.

– Was macht ihr, wenn ihr nicht gerade Musik macht?
Dann machen wir Pläne.

– Das haben wir bisher in 2014 gelernt?
VHS ist zwar schön, geht aber auch schnell kaputt.

– Eure Top 3 Alben aus 2014 bisher? Warum?
Warpaint – Warpaint
Eels – The Cautionary Tales of Mark Oliver Everett
Little Dragon – Nabuma Rubberband

Wir mögen diese Alben, weil sie AWESOME sind!

– Welcher Song passt zu eurer aktuellen Stimmung?
Sak Noel – Loca People

– Wie würde eure persönliche “Bedroomdisco” aussehen?
Sie würde aussehen wie das Ohm in Berlin, erst würden wir ein bisschen Musik machen und dann würde DJ Schlingel seinen Sahnesound auflegen…Sie würde am 03.09. zu unserem Albumrelease stattfinden, im Ohm, Köpeniker Str. 70, direkt neben dem Tresor. Losgehen würde es um 21.30 Uhr…

– Wer hat den Fragenkatalog ausgefüllt?
André.

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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