Do you come around because i had it all.
Never settle down because i had it all.
(Allah-las – Had it all)
Man kann über 60er Reminiszenzen sagen was man will: „gabs alles schon“, „nichts modernes“ und zugegeben es gibt neben „der Kultband“ Tame Impala noch zahlreiche andere, die sich in den vergangenen Jahren versucht haben (mehr oder minder gelungen) in diese Reihe einzufügen.
Bei Allah-las stößt man jedoch auf eine Band, die dabei absolut authentisch klingt und dabei eine Lässigkeit an den Tag legt, wie sie Zeitgenossen teilweise selbst nicht erreicht haben. Schon im September 2012 veröffentlichten sie Ihr selbstbetiteltes Debütalbum unter der Regie von Nick Waterhouse, nur zwei Jahre später folgt nun nach langer Tourphase ihr zweites Album ‘Worship the Sun‘. Über 14 Songs verfügt diese neue Platte und strahlt von Anfang bis Ende eine Frische und Authenzität aus, die den Zuhörer staunen lässt. Man stellt sich vor, wie man zu dieser Platte irgendwo bei bestem Wetter am Meer liegt und alles um sicher herum vergisst.
Gleicher Charakter wie auf der Vorgängerplatte? – Ja, kann man schon sagen, nur, dass sich auf ‘Worship the Sun’, Songs befinden, die in ihrer Struktur und ihrer Idee komplexer und eingängiger sind als noch bei „Allah-las“. Man hat das Gefühl, dass das Songwriting facettenreichen gestaltet ist, die Musiker noch mehr Instrumente einsetzten (so zum Beispiel eine entspanntes Xylophon in ‘Ferus Gallery‘ oder verstärkende Bläser in ‘501-405‘) und insgesamt alles durchdachter wirkt.
Schön, sind auch die teilweise mehrstimmig gehaltenen Teile (Zum Bespiel bei ‘Nothing to Hide‘ und ‘Buffalo Nickel‘). Dabei besticht der Gesang nicht unbedingt durch Genauigkeiten und Treffsicherheit, doch genau das macht den handgemachten Sound aus, den man schon bei Bob Dylan geliebt und nicht verurteilt hat. Ins Opernhaus werden es diese Herren wahrscheinlich nicht schaffen.
Der wohl herrausragenste Song auf dem Album ist ‘Follow you down‘: catchige Gitarrenriffs gepaart mit call & response Gesängen und einem leidenschaftliche Gitarrensound. Dagegen schlägt ‘Better than Mine‘ ein bisschen zu sehr in die Countryrichtung und erfährt nicht den üblichen Charme in meiner Wahrnehmung. Alles in allem eine absolut selbstbewusste Sommerplatte, die Spaß macht.
Allah-las – Worship the Sun
VÖ: 19. September 2014, Innovative Leisure
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