Occupanther? Soll man sich darunter jetzt einen achtarmigen Panther vorstellen? Oder vielleicht doch ein Pandabär? – So zumindest verewigte sich dieser Occupanther zuletzt im Gästelistenbuch von Live at Bedroomdisco. Eigentlich handelt es sich hierbei aber vielmehr um den total sympatischen Münchner Musiker Martin Brugger. Seine EP ‘Chimera‘ hatte er schon beim Wohnzimmerkonzert im Gepäck und landete damit einen Renner. ‘Chimera’ zeigt in nur fünf Songs die ungmeine Vielfalt Occupanthers.
Schon der Eingangssong ‘Down‘ verführt durch klare Beats und pulsierende Rhytmen. Gearbeitet wird dabei vor allem mit einem Motiv, dass durch Hinzunahme und wiederholter Kürzung zu einer spannenden Überlagerung von Soundschichten wird. Eine mitreißende Eröffnung, die stellvertrend für die gesamte EP steht und vermutlich auch stehen soll. Der Nachfolge Track ‘Color‘ hängt sich ganz gut an ‘Down‘ an: ein Percussion-ähnlicher Rhythmus, eine wummende Basslinie gepaart mit einer zumeist wärmeren Melodie prägen das Soundbild und bauen nach und nach aufeinander auf. In ‘The Field‘ lässt sich erstmalig Gesang hören. Erster Impuls, ist die Ähnlichkeit zu der Stimme Apparats: fein, offen aber gleichzeitig eingängig und keineswegs einseitig. Auch musikalisch zeigt sich hier eine stimmige Verschmelzung der Elemente. Kantige Beats und warme Gitarrenriffs gesellen sich hier zur der Stimmlage des Sängers. ‘Hannah‘ beginnt sofort mit einem recht treibenden Grundbeat, der nach kurzer Zeit von einer sehr eingängigen, wirklich schönen (!) Gitarrenmelodie begleitet wird. Kurze Unterbrechungen und Wegnahmen durchziehen diesen Song. Insgesamt ein Track mit schönem Charakter. Beim fünften, letzen sowie gleichbenannten Song ‘Chimera‘ ist mal wieder Gesang zu hören. Diesmal nicht à la Apparat sondern eine weibliche Stimme, die allerdings nur in wenigen Sequenzen des Tracks zu hören ist (wenn dann aber auch sehr sinnlich und leidenschaftlich). Ansonsten ist dieser Schlusspunkt nochmals eine tolle Mischung aus kantigen Rhythmen und zahmen Gitarrenriffts. Dieser Track wirkt durch die Vocals emotionaler als der Rest und sehr einprägsam. Ein stimmiges Ende für eine stimmige EP. Ein Umjubeln ist mehr als berechtigt!
Occupanther – Chimera
VÖ: 12.09.2014, 141records
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