A soulful face is looking back at me
I’m turning quick, loosing my pulse
A soulful face is looking back at me
I’m turning quick, loosing my pulse
The stare on ice on the pond front door
Whether I believe in me alone
Whether I believe in me alone
Everybody says I’ve got to see what’s on mi mind (mind)
But how do I stave that i’m leaving using my way, everyday
The farther I go, the lesson I learn
I don’t want to find my way back home
(2:54 – Blindfold)
Im Büro läuft die Platte zum ersten Mal. Ein Kopf reckt sich um den Türrahmen; offenbar ein Kenner: “Du kennst 2:54 nicht? Die haben mir meine Junkie-Freunde aus London gezeigt”, sagt er, während der erste Song von ‘The Other I‘ läuft. Weniger Ahnung wie ein Album jetzt klingen könnte, gab es vermutlich selten…
Die beiden Schwestern Colette und Hannah Thurlow haben mit ‘The Other I’ zuletzt ihr zweites Album veröffentlicht. ‘Orion‘ bildet den Einstieg in die Platte: Halliges Schlagzeug, tiefer Bass und die Gitarre in Post-Punk-Manier gestimmt. Kein Wunder, dass Warpaint, The XX oder die Wild Beasts sie mit auf Tour genommen haben. Der Sound klingt in seiner Schwere und Trägheit vollendet. Immer wieder die ausbrechenden Gitarren und der teilweise kühle Gesang von Colette und Hannah greifen sehr schön ineinander, wie auch bei ‘Blindfold‘.
Allerdings ist die Gleichförmigkeit der Songs auf ‘The Other I’ eine klare Schwachstelle des Albums. Nach den ersten beiden Songs ist keine wirklich Entwicklung mehr spürbar. Die Songs verfolgen einen immer gleichen Code, der beim ersten Song noch Wohlgefallen ausgelöst hat, im Laufe des Hörens aber ein Eigenständigkeit einbüßt. Erst ‘Sleepwalker‘ kann wieder glänzen und überzeugt durch tolle Arrangements, pointierte Gesänge und aufregende Tempowechsel. ‘Tender Shoots‘ schlägt danach die Brücke zum nächsten Song ‘The Monaco‘, der mit einem liebevoll wavigen 80ies-Touch dann aber leider doch ein bisschen untergeht und in dem Einheitsbrei anderer Songs versinkt.
Ein Lichtblick sind die beiden stärksten Songs auf der Platte: ‘Crest‘ und ‘Pyro‘. Vielleicht hätte man die beiden Songs auf ‘The Other I’ besser verteilen sollen, dann hätte sich diese Monotonie so schnell nicht eingestellt. Bei ‘Crest’ dreschen die Drums voraus und die Gitarre spuckt treibende Töne. Die Geschwindigkeit steht 2:54 gut. ‘Pyro’ ist dagegen wieder etwas entschleunigter, folgt aber einer tollen Dramatik in der Melodie. Man bekommt das Gefühl, je lauter das Schlagzeug, desto besser der Song. Danach lassen sie das Album ruhig ausklingen und finden mit ‘Raptor’ einen überraschenden Abschluss, da der Song eher wie ein Intro anmutet; sehr verworren elektronisch mit einem eindringlichen Basslauf. Vielleicht der Wegweiser für das nächste Album von 2:54?
2:54 – The Other I
VÖ: 07. November 2014, Bella Union
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