Got myself angering over you
Got myself angering over you
Sitting in silence wondering what to do
Got myself angering over you
Don’t believe in karma or hell
But in the memories and stories we build
Don’t believe in karma or hell
But in the memories and stories we tell
Oh they’ll get to you
Hope they’ll get to you
Wondering what’s on your mind
Wondering what’s driving you
– Stories We Built, Stories We Tell
Beinah acht Jahre ist es her, dass José Gonzaléz sein letztes Soloalbum ‘In Our Nature’ veröffentlicht hat. Auf die faule Haut hat sich der Schwede allerdings in dieser Zeit nicht gelegt, neben zwei großartigen Alben mit seiner Band Junip im Jahre 2010 und 2013, war er auch damit beschäftigt, den Soundtrack für den von Ben Stiller produzierten Film „Das Erstaunliche Leben Des Walter Mitty“ zu schreiben. Besonders großartig pflegt sich dort Gonzalez leichter Sound in die spektakulären Landschaftsaufnahmen ein und bilden ein eindrückliches Gesamtbild.
Acht Jahre also, mit neuen, unterschiedlichen Projekten. Mitte Februar erschien nun sein neues Album ‘Vestiges & Claws’ und mit diesem knüpft er nicht nur an das Jahr 2007, sondern lässt sämtliche musikalische Eindrücke der Zwischenzeit mit einfließen.
Das Album startet mit dem melancholisch angehauchten ‘With The Ink Of A Ghost’, dass nach einigen Strophen erste optimistische Ausreißer zeigt. Eine plötzliche Energie, die es versprüht aus dem ewigen Kummerkasten auszubrechen. Und genau dieser Eindruck lässt sich relativ genau auch auf das ganze Album übertragen. In einem Interview mit der Intro sagte Gonzalez, er hätte es leider zu häufig versäumt Wehleidigkeit zu vermeiden. Neue Themen sollen dafür sorgen, dass dieser Horizont des Selbstmitleids aufgebrochen wird. Gonzalez möchte über Themen schreiben, die ihn verärgern, die ihn berühren aber auch traurig machen. Seine Musik soll an Vielfältigkeit gewinnen und das nicht nur textlich. Der schon oben zitierte Song ‘Stories We Bulit, Stories We Tell’ soll wie er selbst sagt eine geballte Faust sein. Ein Song, in dem er seinem Ärger Luft macht und auch mal drauf haut (natürlich nur auf die Gitarre). Rhythmische Elemente durchziehen den Großteil des Albums, der vermehrte Bass, die perkusiven Schläge geben den Songs Tiefe und Substanz. Und genau diese Substanz braucht es um neue Wege zu beschreiten. Insgesamt bleibt allerdings der Charakter Gonzelez Stimme und seinem Gitarrenspiel erhalten. Sanft und leichtfüßig kommt es daher, ist weder aufdringlich, noch aufgeregt aber eben gewohnt schön und genau das, was alle Fans schätzen.
Gonzales bleibt seinem persönlichen Folk zwar treu, schafft es allerdings seinen Sound vielschichtiger und tiefer zu gestalteten.
Vestiges & Claws ist nicht mehr nur Hintergrundmusik an einem entspannten Sonntagmorgen, es ist die eigene kleine Revolte Jose Gonzelez. Es ist einfach nur fantastisch.
Vestiges & Claws
VÖ: 17.Februar.2015 via Imperial