God only knows what,
What I will do with you
God only knows what,
What I will do with you
These crooked legs won’t walk on the sand
And the words they don’t make any sound
It all looks different these days
But it’s still the same, it’s still the same
So miss me, let me go
Said the mouth with the buck spells
No time to waste on sorrow
So miss me, let me go
(The Slow Show – God Only Knows)
Inwiefern gehören The Beach Boys, Stevie Ray Vaughan & Double Trouble, Zbigniew Preisner, Buddy Rich, James Taylor zu The Slow Show? Auf Facebook haben sie ihre Einflüsse offen gelegt. Jedes Bandmitglied wählte einen Song, der ihn bei der Entstehung von ‘White Water‘ inspirierte. Die Songauswahl ist genauso eine Reise in die Vergangenheit wie das sehnlich erwartete Album. Von sehnlicher Erwartung zu reden, ist dabei fast eine Untertreibung, wenn man zu denen gehört, die sich von den letztjährigen Auftritten der Band verzaubern ließen.
Eine Platte, die mit einem Kirchenchor anfängt und nicht direkt Assoziationen mit Weihnachten und gelangweilten Kindheitserinnerungen weckt, ist etwas Besonderes. Das sei an dieser Stelle festgehalten. Eine Platte bei der Gleichförmigkeit kein Kritikpunkt ist, sondern Konzept ebenso. ‘White Water’ steht da ganz allein auf weiter Flur mit dieser Ruhe in den schon fast apathischen Songs. Den Einstieg macht ‘Dresden‘, den sie schon im Dezember 2014 veröffentlichten. Ein guter Einstieg in die Welt der Verzögerung. Streicher, Bläser und die Dramatik der Stimme von Sänger Rob Goodwin, der mal sagte: “For us, success is to get people really listening. We’ve had audiences fall quiet and people come up to us in tears. It’s strange, but it’s incredibly touching when people react like that.” Was er da live beschreibt, passiert auch mit dem Album und den folgenden Songs ‘Bloodline‘ und ‘Testing‘: Es wurde Play gedrückt, also hört man zu.
‘Brother‘ war einer der Songs, der sich auch schon auf der gleichnamigen 2012er EP befunden hatte und einer der stärksten ist. Das markante Klavier als Intro, das sich im Verlauf mit den zarten Streichern zusammentut und den Weg bereitet für die tiefe Stimme Goodwins. Derart fragil hat man so etwas zuletzt bei Bands wie Low gehört. Auch die Nähe zu The National kommt nicht von ungefähr, genauso wenig wie der Bandname. Dass sie auch Freunde von Elbow – ihren Musikerkollegen aus Manchester – sind, ist ebenfalls keine Überraschung. Viele warme Einflüsse spiegeln sich in ‘White Water’ wider, die von Stimme und Sound liebevoll inszeniert werden. Mit ‘Flowers To Burn‘ findet die Platte ihren nächsten Höhepunkt in einem verklärten Popsong. Doch das Beste kommt zum Schluss. Am Schluss kommt nämlich ‘God Only Knows‘, der übrigens kein Beach Boys Cover ist und der schon live und auf der ‘Brother EP‘ für reichlich Gänsehaut gesorgt hat.
Es wird deutlich wie viel Raum diese Stimme einnimmt, die die Menschen auf den Konzerten regelmäßig zum Heulen bringt. Es wird deutlich, dass ‘White Water’ hoch anfängt, höher weitergeht und noch höher aussteigt. Man könnte ja jetzt endlich zufrieden sein, wo die Platte da ist, aber sie macht einfach noch mehr Lust auf noch mehr. Sehnlich erwartet wird von nun an die The Slow Show Tour im Frühling.
The Slow Show – White Water
VÖ: 06. März 2015, Haldern Pop Recordings
www.theslowshow.co.uk
www.facebook.com/theslowshow