When you feel you’re losing everything
when you’ve got no hope inside
(Karin Park – Human Beings)
Die Skandinavier und ihre Popmusik – eine Zusammenkunft, die man nicht so einfach trennen kann. Stilsicherheit und große Popmelodien haben sie einfach im Blut. Aber auch mit experimentelleren Sounds und einer ordentlichen Portion Elektronik machen die Nordlichter eine gute Figur und das hört und sieht man auch bei Karin Park. Die schwedisch-norwegische Musikerin hat auf ihrem fünften Album ‘Apocalypse Pop‘ die voluminöse Popmusik mit der Dünsterheit der elektronischen Beats vereint und schlägt langsam aber sicher auch ihre Bekanntheit in Deutschland durch.
Wer sich für die Veranstaltung European Song Contest interessiert, müsste auch wissen, dass Karin Park am Song ‘I Feed You My Love‘ von Margaret Berger gearbeitet hat, der dann auch eine Top Platzierung absahnte.
Wer jetzt allerdings bei all den Pop-Worten denkt, wir haben hier die nächste Lena Meyer-Landrut, der irrt gewaltig. Hört man sich das Album an, umgibt man sich eher in den mystisch skandinavischen Wald, der selbstverständlich dunkel und unheimlich, gleichzeitig aber so aufwühlend ist, wie es nur ‘Shake With The Devil‘ darstellen kann. An anderen Stellen platzen wieder Hoffnung oder positive Schönheit aus Karin Parks Mund, wie es bei ‘Human Beings‘ der Fall ist. Krawallig startet das Album mit ‘Look What You’ve Done‘, mit dem sie eine Erholung im täglichen Radioprogramm darstellt.
‘Apocalypse Pop’ ist durchtränkt mit den ganz großen Emotionen: Wut, Trauer, Hoffnung, Liebe. Bei diesem ganzen Chaos, das so mancher von uns nachvollziehen kann, hilft es, dass Karin Park die Vermittlung der Gefühle in Worte übernimmt. Sie spricht aus, was man selbst manchmal nicht sagen möchte oder kann. Was unpassend oder beschämend ist. Sie ist unser Sprachrohr und übernimmt die Verantwortung; dabei ist Karin Park natürlich mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, sonst würde diese Platte nicht existieren.
Trotzdem kann man sich sicher sein, dass man mit ‘Apocalypse Pop’ eine Schulter zum Anlehnen hat, Worte gesagt werden, die einem selbst im Hals stecken bleiben; ein Album, dass sich den Weg aus dem düsteren Wald in die europäischen Clubs und damit in die dunklen Herzen des Publikums spielt.
Karin Park – Apocalypse Pop
VÖ: 27. März 2015, Oblivion
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