LAPALUX – Lustmore

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Ist das noch Realität oder schon ein Traum? Es ist Stuart Howard, der diese Frage aufwirft mit seinem neuen Album ‘Lustmore’. 13 ätherische Songgebilde reihen sich darauf aneinender, skizzenhafte verschrobene Retro-Sounds, halluzinatorische Klänge, die ehe man sie begreifen kann, schon wieder neuen traumartigen Melodien weichen. Hier wird nicht an den Verstand appelliert, sondern das Unterbewußtsein getriggert.

Inspiriert haben den im rural Essex aufgewachsenen und mittlerweile in Prag lebenden Howard, der unter dem Namen Lapalux produziert alte Filmsoundtracks und das Kino: ‘Whenever I think about the album I think about the bar scene in The Shining. There’s something about that strange, hallucinatory psychological madness that relates to the music, both in the making of the actual record and the way it sounds.’

Diese seltsam-entrückte Stimmung von der Howard spricht ist in der Tat der rote Faden auf ‘Lustmore’. Im Klangspektrum dagegen fällt es schwer wiederkehrende Muster zu erkennen,  so facettenreich und wenig eingängig ist der Sound. Das Skelett bilden stolpernde Drums, mal plockernd sanft, wie im zweiten Song ‘Sum Body’ oder als saftige Claps bei ‘Puzzle’. Der Breakbeat regiert, gradlinige 4/4 Rhythmen werden gar nicht erst angedeutet.

Und über diesem immer in Bewegung scheinendem Beat-Gerüst schweben melodische Texturen. Im Kern sind es Synthies, deren Bandbreite von leiernd-verstimmt über gleißend-noisig bis zu aufbäumend-fiesen Dubstep-Reißern reicht.  Und dann wären da noch hallige Soundschlieren unterschiedlichster Colour, weibliche Vocalpassagen soulig-klar oder apathisch im Auto-Tune Modus versunken und noch dieses wundervolle Naturgeräusch: Regen, am Ende der Single ‘Don´t mean a thing’.

Man kann sich verlieren, im Soundkosmos von Lapalux’ Album ‘Lustmore’. Denn die Musik besitzt eine merkwürdige Eigendynamik, nichts scheint beim erneuten Hören der Songs so zu sein, wie man es noch in Erinnerung hatte. Gruselig irgendwie, aber auch aufregend und faszinierend. Wie Träume eben so sind. Damit scheint die Antwort auf die Einstiegsfrage ja klar zu sein.

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Lapalux – Lustmore
VÖ.: 03. April 2015, Brainfeeder
http://www.lapalux.com/