Heaven can wait but not for tonight
(Kid Wave – Honey)
wonder∙lust
– The desire to be in a constant state of wonder
Kid Wave sind jung und ungestüm, das macht auch ihr am 29. Mai erschienenes Debütalbum ‘Wonderlust‘ deutlich. Als moderne Stürmer und Dränger – immer auf der Suche nach dem Besonderen in der Welt und Abenteuern – so gibt sich das Londoner Quartett auf ihrer ersten Platte zu erkennen. Diese Einstellung spiegelt sich nicht nur im Albumtitel und den thematisch passenden Texten wieder, sondern findet auch im Sound der heterogenen Band, welcher eine Mischung aus 90iger Indie Rock mit warmen Pop-Elementen ist, Ausdruck.
So heißt es in ihrem Albumtrack: „You´re like a goldfish in a bowl but still life goes on and on!“ Da einem Abenteuer nun aber nicht einfach so in den Schoß fallen, kann die vierköpfige Band um die schwedische Sängerin und Gitarristin Lea Emmery nicht lange still stehen, weshalb Lea mit tiefer, leicht männlicher Stimme ergänzt: „Feels like I am running – always running round!“ Ihr zweiter Track ‘Gloom‘, welcher bereits vorab als EP veröffentlicht wurde, brilliert hingegen musikalisch mit fetzigen Gitarrenriffs kombiniert mit treibenden Beats von Schlagzeugerin Serra Petake und wirkt insgesamt sehr poppig.
‘Honey‘ hingegen klingt dank verstärkten Percussions zunächst sehr rockig, driftet dann jedoch auch etwas Richtung Pop ab, als Lea mit leicht anzüglicher Stimme: „Oh honey, oh honey!“, haucht. Assoziativ tritt da auch gleich die 80iger Popband ABBA mit ihrem gleichnamigen Song auf den Bildschirm. Jedoch vertritt die junge Londoner Band eine ganz andere Stilrichtung – zeitgemäß, tanzbar und bedeutend tiefsinniger als die Version ihrer Vorgänger präsentiert sich der Track. Mit ‘Walk On Fire‘ beweisen Kid Wave, dass Tatendrang nicht immer laut und auffällig ausgelebt werden muss. Auch große Abendteuer beginnen klein. Mit luftig lockerer, zugleich doch bestimmter Stimme und vom ruhigen, langsamen Beat des Schlagzeugs und wenigen, leisen, verspielten Gitarrenriffs begleitet, ruft Lea die Zuhörer auf, die Band auf der Suche nach Abenteuern zu begleiten, welche gleich darauf in musikalisch in Form eines ergreifenden Gitarrensolos hereinbricht.
‘Baby Tiger‘ bildet wiederum einen gelungenen Kontrast zu dem vorherigen Track und lädt mit ausgeprägten E-Gitarrenriffs zum gepflegten Headbangen ein. Unterstützt wird das Ganze durch einen rasch treibenden Schlagzeugrhythmus und der rauchigen Stimme von Sängerin Lea, welche dem Sound der Band einen gewissen Wiedererkennungswert gibt. „There is a world behind my eyes. Follow me, forget the time!”, diese Einladung adressieren Kid Wave in dem letzten Track ihres Debütalbums an den Zuhörer. ‘Dreaming On‘ lädt sanften Percussionrhythmen sowie melodischen Gitarrenriffs zum Träumen ein. Die sachte geflüsterten Worte der schwedischen Sängerin fassen dabei noch einmal das Thema des Albums auf, welches sich wie ein roter Faden durch alle Tracks zieht.
Ihnen folgen! Die Zeit vergessen! – Der Definition des Albumtitels folgend auf der Suche nach Wundern und Abenteuern, nimmt bereits das Debütalbum der Indieband die Zuhörer mit in ein musikalisches Abenteuer.
Kid Wave – Wonderlust
VÖ: 29. Mai 2015, Heavenly
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