‘I Couldn´t Care Less‘ – so hieß Leslie Clios Hit vor zwei Jahren aus ihrem Debütalbum ‘Gladys‘. Dieses Motto hat die Wahl-Berlinern nun auf ihrem zweiten Album ‘Eureka‘ verinnerlicht und geht neue Herausforderung selbstsicher an. Momentan ist die Sängerin viel mit Tour-Terminen beschäftigt, aber das hat sie nicht davon abgehalten, sich vor ihrem Auftritt im Frankfurter Zoom Zeit zu nehmen, um mit uns über ihre Platte und Pläne für 2015 zu quatschen.
© Robert Winter
Der Titel deines aktuellen Albums ‘Eureka’ bedeutet, ein Aha-Erlebnis zu haben. Was war deins in diesem Zusammenhang?
Es bedeutet, ich habe es erkannt. Ich habe zwei Jahre am neuen Album gearbeitet und war viel unterwegs, vor allem in Nashville und London. Es gibt Tage, an denen Fragen entstehen und Tage, die Antworten geben. In letzter Zeit habe ich viele Antworten bekommen, auf Fragen, wer ich bin und wo ich hinwill. Ich weiß jetzt, was mir gut tut und was ich brauche. Wir sind viel mit ‘Gladys’ getourt und all die Live-Erfahrungen haben mir für ‘Eureka’ geholfen.
Dein zweites Album ist deutlich fröhlicher als dein Debüt: Würdest du sagen, diese etwas düstere Stimmung des ersten Albums war für die jetzige Entwicklung notwendig?
Ja auf jeden Fall. In dem Moment, in dem man die Platte rausbringt, begleitet sie einen sehr lange. Man reflektiert die Platte jedes Mal, wenn man sie live spielt. ‘Gladys’ ist auf jeden Fall düsterer. Am Ende des Tages wollte ich aber etwas haben, was mehr glücklichere Gefühle hinterlässt. Ich wollte live gute Laune haben und diese auch transportieren können.
Gehst du jetzt auch anders mit Problemen um als früher?
Herausforderungen, mit denen man umgehen muss, hat man ja eigentlich jeden Tag. Aber ich habe mich schon immer für Positivität ausgesprochen. I couldn’t care less.
War ‘I Couldn´t Care Less’ schon eine kleiner Ausblick auf die zweite Platte?
Ja, auf jeden Fall. Diesen Song habe ich für das neue Album mitgenommen.
Wie würdest du denn das Album in Adjektiven beschreiben?
Positiv, optimistisch, stärker, bright, happy
Was war bei der Entstehung von ‘Eureka’ anders als beim Debüt?
Ein großer Unterschied war vor allem, dass ich keinen festen musikalischen Partner hatte. Vorher war es immer Nikolai Potthoff. Diese Platte ist mehr wie eine Galerie, wo viele verschiedenen Gemälde hänge. Die einzige Konstante dabei bin ich.
Gab es musikalische Vorbilder für die Platte?
Eigentlich höre ich gar nicht so viel Musik, wenn ich selbst Musik schreibe Die Platte ist eher aus mir selbst heraus entstanden. Ich hab zwar viel Hip Hop gehört oder Johnny Nash, aber das hatte keinen Einfluss. Die Platte ist mehr ein Aufbruch. Sie spiegelt das wider, was ich in den letzten 2 Jahren erlebt habe.
Dein einer Song heißt ‘Fuck What They Told Ya’. Was war der Hintergrund dazu?
Also der Song ist einfach der ältere, freche Bruder von ‘I Couldn´t Care Less’, der noch nicht zur Schule geht und daher noch viel Quatsch machen kann.
Warst du schon in Situationen, in denen Leute dir vorgeschrieben haben, was du tun sollst oder wie du sein sollst?
Ich glaube, jeder ist ständig in so einer Situation. Jeder gibt dir etwas vor und will Einfluss nehmen. Am Ende muss man einfach auf sich selbst hören.
Wie gehst du mit Social Media um?
Instagram verwende ich schon, gerade auf Tour, aber insgesamt nicht viel.
Ich habe es immer mit Handschuhen angefasst, gerade weil etwas sehr Großes und Mächtiges ist. Früher war der Beruf Sänger nicht so facettenreich wie heute. Aber in 2015 gehört so etwas einfach dazu. I try my best.
Worauf freust du dich 2015?
Auf Spielen, Spielen, Spielen. Bis zum zum 10. Juli bin ich konstant auf Tour , dazwischen immer mal wieder in New York und danach schreibe ich schon wieder. Im September gehts dann noch einmal auf Tour. Ich bin glücklich.
Sind schon neue Songs entstanden?
Haha ja, ich sag nur, in der Dusche entsteht besonders viel (lacht).