Under my feet
An heirloom
Illuminates
And I can only try to warn ahead
Particles don’t lie to your eyes
But the articles in your mind might try
Won’t you try on your lucky side
Or is it so finite that it just don’t fit you right
Won’t you dive into the depths and back
So you know why we all still wear our smiles´
(Tora – Eat The Sun)
Australiens Byron Bay steht nicht nur für Sonne, Strand und Meer, sondern spätestens seit Tora für gute Musik. Dabei dient ihre Heimat wohl nicht zuletzt als Inspiration für die fünf Jungs. Warme Synthesizer, chillige Samples, fließende Beats sowie harmonischer Gesang verdienen den Begriff Chillwave sehr wohl. Tropisch, sonnig, entspannt – all das ist Toras Debütalbum ‘High Enough‘, das die Bandbreite Electronica, R´n`B und Indie bestens bedient.
Der Opener ‘Sugar Snap‘ begeistert sofort mit lässigen Beats und plätschernden Synthies, die hier etwas an SBTRKT oder James Blake erinnern. “I can hear ya, I have a feeling I know too much about you to get caught in your sugar trap“, singt Keyboarder Tobias mit seiner warmen, tiefen Stimme. Noch besser klingt sie auf ‘Jaigantic‘, das als bestes Beispiel für die musikalische Vielfalt der Band dient. Hier trifft Elektronik auf organische Elemente. Ein schöner Gegensatz zum weichen Gesang von Tobias ist das kühlere Falsett von Gitarrist Jo, das sich besonders auf ‘These Eyes‘ voll entfaltet. Manchmal gepitcht, manchmal normal, schmiegt sich seine Stimme an die tief verschwommenen Synthies. Tora wissen eben wie man den perfekten Chill-Out-Sound kreiert.
Der Track ‘Calming Her‘ könnte keinen besseren Titel haben. Mit ruhig pointierten Beats und entspanntem Gesang ist er der langsamste der Downtempo-Songs. Hier gesellt sich Gitarrist Jai zu den beiden anderen Sängern und leitet als Erster die Vocals ein. Entschleunigen heißt die Divise. Etwas schneller wird es wieder auf ‘Eat The Sun‘, einer der bereits vorher ausgekoppelten Songs und ein sehr interessanter dazu. Denn das Tempo verändert sich gegen Ende von tanzbaren Rhythmen zu kurz pulsierenden Beats, die schließlich mit einem Gitarren-Solo enden. Toras Sound ist komplex und eingängig zugleich, denn sie schaffen es, ihre unterschiedlichen Soundteile zu einem sommerlichen Klanggerüst zusammen zu basteln. Auch ‘My Place‘ ist ein sehr facettenreicher Groover. “Cradle your thoughts and swallow your pride, I’m easily worth the time you waste“, singt Jo in gewohnt hoher Tonlage.
An Toras Debütplatte führt dieses Jahr kein Weg vorbei. Ihr ganz eigener Chillwave-Mix führt den Zuhörer zumindest musikalisch zur Sonne Australiens. Cool, eingängig, vielschichtig – Definitiv ein Highlight für 2015.
Tora – High Enough
VÖ: 19. Juni 2015, eighty days records
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