This moment changes everything.
The course of blood within your veins.
Our strangers phone your skeleton.
See the bones glow as they break free.
This moment changes everything, this moment changes everything.
(Son Lux – Change Is Everything)
Son Lux = Ryan Lott. So war das zumindest bei den letzten Alben, doch schon Song Nummer zwei verheißt etwas anderes: “This moment changes Everything“, singt er da aus voller Kehle. So geschehen bei Son Lux, denn der Bandname umfasst mittlerweile ein Trio bestehend aus oben genannten Ryan Lott, Ian Chang am Schlagzeug und Rafiq Bhatia an der Gitarre. Die beiden waren schon bei Konzerten als Unterstützung mit dabei und sind dann zum festen Teil von Son Lux geworden, eben auch was die Produktion betrifft.
Obwohl Son Lux gerade 2014 viel getourt haben, erweckt ‘Bones‘ keineswegs den Eindruck weniger verkopft als die Vorgänger zu sein. Jedes Stück ist ein in sich geschlossenes Gesamtwerk und so behalten Son Lux den dichten Sound der Vergangenheit bei. Die besungen Themen bewegen sich zwischen Weltschmerz, Verzweiflung und Schwarzmalerei: “Are we now what we’ll be? Are we fixed or free?“, heißt es bei ‘Flight‘ und diese dystopischen Gedankengänge setzen sich auch bei Songs wie ‘You Don’t Know Me‘, ‘I Am The Others‘ und ‘Your Day Will Come‘ in Musik und Text fort.
Der Sound ist manchmal Jazz, manchmal Klassik, manchmal Techno. Schon wie bei den anderen Alben fließen bei ‘Bones’ verschiedenste Einflüsse in die Klangwelt hinein, die einem manchen Song ganz schön quer im Magen liegen lassen. Aber leicht verdaulich war diese Musik noch nie. Das Schöne dabei ist, dass sich zum Ende des Albums noch zwei Überraschungen versteckt halten. Zum einen ist das ‘White Lies‘, der ruhig mit einem sanften chorartigen Gesang beginnt und sich dann in einem energetischen Drumsound bricht und zum anderen ist da der völlig verrückte ‘Now I Want‘, der die verschiedensten Stilrichtungen in sich vereint – das erinnert ein bisschen an Künstler wie Jamie XX, aber auch auch Santigold oder sogar an die Foals. ‘Bones’ scheint ein Schrei nach Freiheit zu sein.
Das Album trägt einen Zwiespalt in sich. Auf der einen Seite lastet es aufgrund der Sounddichte schwer auf einem, auf der anderen Seite ist es auch irgendwie befreiend, wenn Son Lux die Vocals ganz reduziert für sich stehen lassen und das Gesagte wieder im Tongewusel auffangen. Keine leichte Kost für die Jahreszeit und genau deshalb so interessant.
Son Lux – Bones
VÖ: 19. Juni 2015, Caroline
http://sonlux.tumblr.com
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