THUNDERBITCH – Thunderbitch

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Foto-©: Ashley Boyd Jones

I want to grow up, to wear a leather jacket
And that leather jacket is gonna hold my soul in
I ain’t never gonna take it off
Cuz why would I wanna?
Its going to disintegrate on my bones

I never should’ve put it on
I never should’ve put it on
Well, I never should’ve put it on
I never should’ve put it on

(Thunderbitch – Leather Jacket)

Wer plärrt da gerade eigentlich ins Mikrofon? Niemand geringeres als Alabama Shakes Frontfrau Brittany Howard, die eben mal so ein Album unter dem Pseudonym Thunderbitch veröffentlicht hat. Neben ihr sind außerdem Musiker aus Bands wie Fly Golden Eagle und Clear Plastic Masks mit an Bord, die sich ähnlich abenteuerliche Pseudonyme ausgesucht haben: Matt Man, B Bone, ThunderMitch, Char Man and A Man. Zusammen sind sie die Thunderband hinter Thunderbitch.

Mit Nebenprojekten ist es ja manchmal so eine Sache, weil sie einfach genauso klingen wie die Hauptband. Bei Thunderbitch ist das anders. Hier ist das Motiv schnell klar: Rock’n’Roll – und davon trieft das Album, das wird schon beim ersten Song ‘Leather Jacket’ klar. “I just wanna rock, krächzt sie mit ihrem lieb gewonnen Soul in der Stimme ins Mikrofon beim Song ‘I Don’t Care’. Und wer es immer noch nicht verstanden hat, für den heißt der dritte Song ‘I Just Wanna Rock’n’Roll’. Was soll man sagen, was raus muss, muss raus, sonst wird es eckig und dann tut es weh. Und scheinbar hat sich da einiges bei Brittany Howard angestaut, was sie mit ihrer Stammband, den Alabama Shakes, nicht ausleben konnte. Gut für sie, gut für uns, denn hier ist feinster, kompromissloser Rock entstanden, der nicht lange drumherum redet, sondern direkt auf die Zwölf gibt.

Hat man verstanden, worum es hier geht, kann einen das natürlich nicht mehr wirklich überraschen, Spaß macht es trotzdem und so geht auch ‘Eastside Party‘ gut ins Ohr. Man merkt einfach, dass die Platte ohne großen Druck entstanden ist. Ein paar Bierchen, die Instrumente auf dem Schoss und schon drückt jemand auf Aufnahme. Dabei wird es auch schon einmal richtig krachig wie bei ‘Wild Child‘, ein Achterbahnritt durch die Adoleszenz. Die Namen der Titel bleiben weiter plakativ, so rumpelt auch ‘My Baby Is My Guitar‘ los und klingt dabei bluesig verzerrt. Ausruhen geht erst am Ende, wenn die Platte mit ‘Heavenly Feeling‘ vergleichsweise ruhig ausklingt. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber wer sich schon bei den Alabama Shakes von der Energie von Brittany Howard anstecken lassen konnte, kann sich auch hier gut gehen lassen. Bitte mehr solcher musikalischen Ausbrüche!

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THUNDERBITCH – Thunderbitch
VÖ: 29. August 2015, self-released
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