Most of the time I’m just getting older
But I’ll get to heaven standing on your shoulders
So many people you know that could make you
They say kid you’re good but do you have what it takes to be
Invited into the divine council
(Car Seat Headrest – Time to Die)
Will Toledo ist ein Tausendsassa mit einem enormen produktiven Output. Seine Bandcamp-Seite verweist auf eine seitenlange Discografie, dabei ist der Herr erst 22. Car Seat Headrest startete er in Collegezeiten als Soloprojekt in feinster Homerecording-Manier. Bis das Label Matador auf seine schrammligen Songskizzen aufmerksam wurde und darin die wunderbaren musikalischen Perlen erkannte, die eine kleine handvoll Fans schon lange lieben. ‘Teens of Style‘ ist nun also ein Best Of dieser wenig beachteten Kleinode voriger Alben, das Car Seat Headrest hoffentlich bald ein wenig mehr Aufmerksamkeit beschert.
Vielleicht ist es auch einen Art Brücke und Übergang, zu dem Anfang des nächsten Jahres erscheinenden ersten richtigen Studioalbums. Zwar wurden auch die Songs auf ‘Teens of Style’ von Will Toledo noch einmal neu arrangiert und aufgenommen, aber weiterhin bleibt er seinem Homerecordingstil treu.
So schreibt er nerdig, schrammlige Hymnen für und über das Slackertum. Loblieder auf das Unperfekte im Leben und packt den Alltag in Songs wie Tagebucheinträge. Bewusst skizzenhaft kommen die Songs daher. So tanzt z.B. ‘No Passion‘ charmant unbedarft, leichtfüßig und gleichzeitig doch deprimiert vor sich hin. Resignation trifft Aufbruch. Verträumt sammeln die Lieder all das Alltägliche, all die Gefühle eines Endzwanzigers zwischen Langeweile und Depression, Zwischen Wut und Mut.
Die Gitarren knarzen, die Synthies dudeln in ihren trashigsten Klängen und der Gesang klingt verzerrt wie aus einem alten Autoradio. Low-Fi Hymnen eben, über eine ganz normales Leben in einer ganz schön komplizierten Welt.
Car Seat Headrest – Teens of Style
VÖ: 30. Oktober 2015, Matador Records
http://carseatheadrest.bandcamp.com
www.facebook.com/Car-Seat-Headrest-143033959103037