GRIMES – Art Angels

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You claw, you fight, you lose
Got a doll that looks just like you
Remember when we used to say
“I love you” almost every day
I saw a light in you
Going out as I closed our window
You never liked me anyway

Hey, hey, hey
I don’t see the light I saw in you before
And no I don’t, and no I don’t
And no I don’t care anymore
(No, not anymore)

Baby, believe me
And you had every chance
You destroy everything that you know
(Uncontrollable)
If you don’t need me
Just let me go

(Grimes – Flesh without Blood)

 ‘Art Angeles’, das vierte Album der kanadischen Musikerin, wurde in der indiemusikalischen Welt sehnlichst erwartet. Mit ‘Visions’ hatte Grimes vor drei Jahren für Entzücken gesorgt und Pitchfork hat ihren Song ‘Oblivion’ zu einem der wichtigsten Songs diesen Jahrzehnts gekürt. Erwartungshaltung ist also nicht annähernd der richtige Ausdruck für das, was jetzt seit kurzem im Plattenregal stehen darf. Und an Grimes kommt man gerade nicht vorbei.

Man muss diese Diskussion jetzt nicht von vorne anfangen, ob das jetzt Pop ist oder Indie oder Indiepop oder was auch immer. Eins kann man vorweg nehmen, Grimes scheißt drauf. In den drei Jahren hat sie sich Geige und Gitarre spielen beigebracht und viele Einflüsse mit weit geöffneten Armen in sich aufgesogen. Zwar mag man das beim Opener ‘lauging and not being normal’ und der folgenden Bubblegumpop-Nummer ‘California’ gar nicht recht glauben, wird aber spätestens bei ‘SCREAM’ eines besseren belehrt. Hatte man anfangs noch Angst, es könnte doch zu sehr nach Katy Perry klingen, wird es hier schön schräg. Singen tut sie bei dem Song nicht selbst, sondern lässt ihre Internetentdeckung Aristophanes – eine taiwanesische Rapperin – ins Mikrofon sprechen. Das sollten die beiden unbedingt öfter zusammen machen. Lieblingssong.

Die aktuelle Single ‘Flesh without Blood’ schlägt dann wieder eine andere Richtung dabei und schrammt knapp daran vorbei ein neuer Madonna-Song zu sein. Wenn sie was kann, dann ist es Borderline-Pop. Da reihen sich auch Songs wie ‘Belly of the Beat’, ‘Artangels’, und ‘Butterfly’ ein. Man merkt, dass sie sich mit dem Album Zeit gelassen hat. Es ist experimenteller als der Vorgänger, aber eben sehr kreativ experimentell und wirkt nicht so, als ob sie sich zu viel vorgenommen hätte. Grimes ist sich treu geblieben und hat sich dennoch weiterentwickelt. Genau daran, sind schon viele andere Künstler gescheitert.

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Grimes – Art Angels
VÖ: 11. Dezember 2015, 4AD
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