I want you to call me by my name when I am lying on your bed
I need you to feel like a man when I give you all I am
I know you’re not hangover today
You are classifying your cassettes
(Hinds – Bamboo)
Hinds sind eigentlich Deers, das heißt das wäre so, wenn es da nicht einen Namensstreit mit Dears gegeben hätte. Jetzt heißt diese umwerfend-charmante, madrider Mädelscombo eben Hinds. So viel zu den Fakten. Viel spannender ist nämlich dieses musikalische, leicht chaotische Fest, das Hinds mit ‘Leave Me Alone‘ veranstalten. Schelmisch spielt die Gitarre ihre Melodie, fast wie in einem Kinderreim. Dazu singen, schreien, grölen Carlotta Cosials und Ana García Perrote im Wechselgesang.
Irgendwo zwischen Popappeal und Garagerock, zwischen Dreampop und ordentlich übersteuertem Gesang, schrammeln Hinds vor sich hin und nehmen ohne Umstände was ihnen an Ideen vor die Füße fällt. Abenteuerlustig stürmen sie vorwärts in bester Lofi-Manier und scheren sich dabei einen Dreck um Schönklang. Gut so ein Album zu haben – kurz, ergreifend und für den Moment bestimmt. Wenn der Ex-Boyfriend doch mal wieder antanzt, wenn der Trotz mal wieder hochkommt oder einfach um zu zeigen das Rock’n’Roll diesmal kein Jungsding ist (und über Sex singen ganz nebenbei auch nicht). Hinds sind vor allem eins: unbekümmert und das ist vereinnahmend. Direkt, schluderig und draufgängerisch. Ein tight eingespieltes Schlagzeug interessiert sie dafür eindeutig weniger.
So und jetzt Schluss, aus. Eine kurze Kritik für ein unbekümmertes, direktes Album. Alle, die es lieben werden, haben es eh schon nach den ersten fünf Schlagwörtern begriffen, warum also mit Kritikergequatsche aufhalten, auf das Hinds wahrscheinlich sowieso nichts geben. Zimmerdisco jetzt!
Hinds – Leave Me Alone
VÖ: 08. January 2016, Lucky Number Records
www.hindsband.com
www.facebook.com/hindsband
Hinds Tour:
15.01. Lido, Berlin
16.01. Molotow, Hamburg
17.01. Zoom, Frankfurt
26.01. Milla, München