Scott und Bryan Devendorf, die neben den Dessner Brüdern sowie dem Charismat Matt Berninger eher im Hintergrund von The National agieren, taten es ihren Bandkollegen gleich – sie starteten ein Nebenprojekt. Und bei diesem ist kein geringerer als Ben Lanz von Beirut dabei. Star-Besetztung macht gemeinsame Sache und das kann ganz wunderbar funktionieren, wie wir gerade vor einiger Zeit an Matts Projekt El Vy sehen konnten! Umso gespannter sind wir jetzt, welche Richtung LNZDRF einschlägt. Die im voraus veröffentlichten Singles ließen dabei schon erahnen – es wird experimentell, postrockig und ausladend.
Gleich der Einsteiger ‘Future You’ präsentiert eine auf 7 Minuten gestreckte Soundfläche – ohne Gesang, ganz selbsttragend läutet dieses das selbstbetitelte Album ein. Die nächsten Songs – zwar mit Gesang – bleiben der instrumental-fokussierten Linie treu. Dabei hat die Platte etwas von einer Jamsession zwischen guten Freunden oder besser gesagt guten Musikern, die auf einer Wellenlänge zu sein scheinen. Anleihen von Beirut oder The National sucht man vergeblich – LNZDRF erschaffen etwas ganz eigenes.
Eine Platte, an der vor allem soundmäßig ausprobiert wird – aber die in den richtigen Momenten die Reißleine zieht und zu Songstrukturen zurückzukehrt. Langweilig wird es nie und vielmehr Worte bedarf es nicht – höchstens die Frage: Wird es ein Nachfolger-Album geben?
LNZNDRF – LNZNDRF
VÖ: 19. Februar 2016, 4AD
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