Wonder on of holy water
Another drink another dollar
Hand in the air
A sleeping skin
The man with no face
I bit my tongue
Now can you tell me if my cup is full
Will I find a way:
To make sense of the way that you love me?
Will I find a way:
To repay you for all that you’ve done for me?
(Wild Nothing – Lady Blue)
Lang, lang ist es her, seitdem Jack Tatum alias Wild Nothing etwas von sich hören ließ. Man erinnere sich an das hoch umjubelte letzte Album ‘Nocturne‘, das uns mit seinem melodiösen 80er-Jahre Pop die Sommertage versüßte. Das war 2012. Danach folgte die noch elektronischere, etwas vertracktere EP ‘Empty Estate‘. Auf den Langspieler-Nachfolger sollten Fans lange warten. ‘Life Of Pause‘ ist nun Wild Nothings drittes Studioalbum und knüpft an die elektronischen Sphären von ‘Nocturne’ an, spielt aber mit klareren Sounds und mehr Funk-Elementen.
Opener ‘Reichpop‘ baut sich mit tropischen Trommelklängen langsam auf und geht zu einem funkigen Indie-Rock-Stück über. “I am the silencer, I am the only one to bring you home tonight“, singt Tatum mit seiner gewohnt beruhigenden Stimme. Man merkt sofort, dass die Platte anders ist als der Vorgänger. Dass nach Tatums Aussagen das Album organischer sein soll, lässt sich bestätigen. ‘Lady Blue‘ ist ein dynamisches und auf die Instrumente fokussiertes Poplied, was nicht mehr so verträumt klingt wie beispielsweise noch die Lieder vom Debütalbum ‘Gemini‘. Jack Tatum probiert eben gerne verschiedene Stile aus. Von Dream-Pop, Indie-Rock, Elektro-Pop bis hin nun zu Funk und Retro-Pop. War ‘Nocturne’ noch also ein Sinnbild des träumerischen 80er- Jahre-Pops, ist nun ‘Life Of Pause’ klarer Synthie-Pop und sehr wenig dreamy. Der Titelsong ist ebenfalls ein plätschernder Synthiepop-Song, auf dem Tatum sich fragt: “How come we were in love?“. Definitiv sehr catchy, aber nicht mehr so romantisch wie noch ‘Nocturne’. ‘TV Queen‘ greift zu flotten Sixities-Pop-Beats und geht sofort ins Ohr. Nichtsdestotrotz kommt ‘Life Of Pause’ nicht an den verträumten Sonnenpop des Vorgängers an. Zwar strahlt das neue Werk die Liebe zum Detail aus, aber leider fehlt ein bisschen die Tiefe und die Emotionalität in den Songs. Wild Nothing hat sich eben im träumerischen Synthie-Pop einen Namen gemacht. Das sollte er auch in Zukunft beibehalten.
Wild Nothing – Life Of Pause
VÖ: 19. Februar 2016, Bella Union
www.wildnothingmusic.com
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