Things are not so horrible
Now you’re not my oracle
Something died for all time
When I saw you conspiring
To never lift a finger
Once you were my manager
Then you were my passenger
Different highs, different lies
Till no soul would reshape you again
But your hold came in at a loss
And the ecstasy has worn off
Something died for all time
When I saw you conspiring
To never lift a finger
(Adam Green – Never Lift A Finger)
Adam Green is back! Der Freak-Folker und Indie-Liebling kommt mit einem neuen Album daher. Aber er wäre nicht Adam Green, wenn er nicht noch etwas in der Hinterhand hätte. Der seit einiger Zeit tätige Filmemacher hatte zuvor seinen Kurzfilm ‘Aladdin‘ veröffentlicht, der das Märchen auf schräge Weise neu interpretiert. Mit dabei sind Macauly Caulkin, Devendra Banhart, Andrew Vanwyngarden (MGMT) und viele mehr. Nun erscheint der Soundtrack dazu, auf dem Green lässigen Folk-Songs mit psychedelischen Klängen seine freie Entfaltung lässt.
Lange musste man auf ein neues Solo-Album von Adam Green warten. Nach ‘Minor Love‘ von 2010 legte der New Yorker erst mal eine Pause ein, um dann zusammen mit Binki Shapiro 2013 ein selbstbetiteltes Album aufzunehmen. Nun ist es 2016. Auf ‘Aladdin’ gibt sich Green wieder als der ganz Alte und präsentiert einen Mix aus Irrsinn, Poesie und Emotion. Liebe, Drogen, politische Unterdrückung, der Einfluss der Technik auf unser Leben — das alles sind Themen, die Green auf der Platte und im Film anspricht. Die Songs sind sehr kurz gehalten und plätschern entspannt im Ohr. ‘Fix My Blues‘ ist ein fließendes Folkpop-Stück mit zu erwartendem weirden Text: “Your city’s so obscene in a Washington machine and your face is like a cage and two of them“.
Auf ‘Aladdin’ ist die Dynamik etwas rausgenommen. Die Instrumente schmiegen sich entspannt aneinander, sodass die Melodien sehr träumerisch klingen. Hektik ist hier außen vor. So zum Beispiel auf ‘Time Chair‘, auf dem Green einfach die Zeit anhalten möchte: “Don’t you wanna sit in a high chair, climb up the gravity stairs, don’t you wanna sit in a high, high chair, where time cannot interfere“. Passend ist hier der psychedelisch-bluesige Rythmus. “Nature Of The Clown” spielt im Zeichen des Pops der 70er Jahre und ist eines der schnelleren Lieder der Platte. Zwischendurch hört man immer wieder Text-Ausschnitte aus dem Film. Da wäre zum Beispiel die Überlegung, ob Aliens echt sind oder warum Jesus eigentlich auch ein Mushroom war. Musik und Madness gehen Hand in Hand.
Auf ‘Aladdin’ präsentiert sich Adam Green nun mehr als Gesamt-Künstler, nicht mehr nur als Indie-Musiker. Es ist ein Album, das für sich steht und nicht wirklich mit den Vorgänger-Platten zu vergleichen ist. Leider fehlt hier etwas der Enthusiasmus der älteren Werke. Nichtsdestotrotz ist die Platte für jeden etwas, der einmal bisschen Weirdness in den Ohren braucht.
Adam Green – Aladdin
VÖ: 29. April 2016, R.D.S.
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