I HAVE A TRIBE – Beneath A Yellow Moon

I Have A Tribe - Beneath A Yellow Moon CD-Kritik

Take this he said to me and read it when you’re alone
Take this he said to me and paint in in your home
Take this and you can see the colours in this place
Take this and you can see the soul in every face

(I Have A Tribe – Cuckoo)

I Have A Tribe, das ist Patrick O’Laoghaire. Sein Debut-Album ‘Beneath A Yellow Moon‘ ist grade bei Grönland Records erschienen und ist damit nach zwei EP’s sein erstes umfangreiches Werk. Der gute Herr kommt aus Dublin, trägt Bart und angeblich oft ein verschmitztes Grinsen im Gesicht und genau so klingt das Ganze auch. Bei tiefsitzender Melancholie, zerbrechlicher und gleichzeitig kräftiger Stimme schwingen die Klänge durch den Raum. Am besten ist dieser Raum ein Pub oder ein kleiner verrauchter Club.

Mit dem Song ‘Passage‘ startet das Album ungewöhnlich rhythmisch im Vergleich zu seinen bisherigen Songs. Der Bass ist hier verantwortlich für einen leicht tanzbaren Rhythmus. Dahinter schimmernde Gitarren, Klappern und Klopfen. Es klingt authentisch, weil es nicht die Perfektion sucht. Genau dies war auch das selbstgesteckte Ziel von O’Laoghaire und dem Produzent Paul Savage. Und sieh da: es funktioniert ganz wunderbar. Durchweg hat das Album auch eine weitere ungewöhnliche Stärke, nämlich die Deutlichkeit der Sprache. Es wird kaum ein Wort verschluckt und nicht genuschelt. Das ist heute tatsächlich eine Seltenheit geworden, was erst auffällt, wenn man dieses Album hört.

Die Grundlage ist ganz klassisch entweder das Klavier, wie bei bei ‘After We Meet‘ oder die Gitarre, wie bei ‘Buddy Holly‘ und meist kommen dann jeweils das restliche Instrumenten-Besteck dazu. Ein einfacher Schlagzeug-Beat und Bass. Nur bei ‘Scandinavia‘ wird in die Trickkiste gegriffen und mit weiten gleisenden Sounds ein Klangteppich gezaubert, dazu die Worte: „Cause you’re close to bliss babe and you have these three dots on your back, when you lay on your front. And I’m done with running. I fear the loss so I’d rather be alone. I’d rather be alone“.

Laoghaires Stimme ist sehr vielseitig. Bei ‘La Neige‘ zum Beispiel klingt sie sehr nach Paolo Nutini. Und bei ‘Kamala‘ fliegt sie zum Ende hin, sich überschlagend, quer durch die Tonleitern a la Jeff Buckley. Und trotzdem sind alles recht simple Songs. Selber sagt der Ire, dass er mit der Unbeschwertheit eines Kindes ans Songwriting gehen wollte. Es klingt nichts besonders ausgefeilt und es fehlt überall ein Quäntchen Präzision. Doch wenn man an authentischen Folk denkt, ja dann kommt einem letztlich eigentlich doch genau dies in den Sinn. Bestes Beispiel dafür ist der letzte Song ‘Cuckoo‘.

‘Beneath A Yellow Moon’ glänzt daher auch nicht durch herausragende Komposition, oder die große Innovation. Ganz im Gegenteil: Einfachheit, grade keine Perfektion doch dafür Ehrlichkeit und Gefühl. Guter Folk kann so einfach ein. Hier klingt er nach der Leichtigkeit eines Kindes, kombiniert mit den Geschichten eines „unfertigen Mannes“, wie er sich sich selber gerne bezeichnet.

4von5

I Have A Tribe – Beneath A Yellow Moon
VÖ: 27. Mai 2016, Grönland Records
www.soundcloud.com/i-have-a-tribe
www.facebook.com/IHaveATribe

I Have A Tribe Tour:
15.06. Auster Club, Berlin
17.06. Prinzenbar, Hamburg
20.06. Milla, München

In Kooperation mit FKP Scorpio und Grönland Records verlosen wir zu den kommenden Terminen der I Have A Tribe Tour zwei Fanpakete mit ein mal der Vinyl und ein mal der CD zum Debütalbum von I Have A Tribe, plus jeweils 1×2 für eine Stadt nach Wahl! Ihr wollt gewinnen dann schickt uns bis spätestens 14 Uhr am Showtag eine Mail mit dem Betreff “Tribe” und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr bald mal frohe Gewinnkunde in eurem digitalen Postfach!

Christian Weining

Mehr erfahren →