Little like the flowers of debate
stood by me in trials
Of moving into place
stood by me in trials
From gloom to grace
(Color Decay – Junius Meyvant)
Junius Meyvant veröffentlichte dieses Jahr am achten Juli sein Debüt auf Albumlänge. “Floating Harmonies” heißt die erste Platte des Hoffnungsträgers der skandinavischen Popmusik, welches allerseits heiß ersehnt wurde. Davon ließ der Isländer sich jedoch nicht drängen: Mehrere Jahre ließ er sich Zeit, um sein erstes Album teils in Finnland, teils in Island aufzunehmen.
Das spricht für eine Gelassenheit, die man auch seinem Debüt anhört. Da wünscht man sich doch Tage, an denen der Sommer einen Tag aussetzt, man sich mit Tee ins Bett verkriechen kann, um das Album dabei zu hören. Songs wie ,Signals,, ,Floating Points, und ,Hailside, scheinen wie dafür gemacht zu sein. Trotz anfänglichem Bombast wie in ,Be a Man, bleibt es meistens angenehm unaufgeregt – und das trotz Bläser-Pomp und Streichern, welche sich schon in der Vorabsingle ,Color Decay, ankündigten. Groovy wird es dahingegen in ,Beat Silent Need,, das damit auch ein wenig der Ausreißer der Platte bleibt.
Er vertraut dabei auf ein sich wiederholendes Schema: seine samtige Stimme, verspielte Gitarren, manchmal Chöre und häufig Instrumental-Arrangements, denen viel Platz eingeräumt wird. Vielleicht ist das nach dem fünften Song etwas durchschaubar, aber das verzeiht man dem Isländer ob der gelungenen Ausführung doch wirklich gerne.
Mit ‘Floating Harmonies’ wird Meyvant sicherlich keine Berge versetzten. Aber er bringt mit damit ein bisschen Skandinavien zu uns nach Hause – ein angemessenes Trostpflaster für einen Sommer, der irgendwie ja eh keiner ist.