Fading back into the night
No, nothing’s gonna hold me down
Far away from what we are
Hold me up and turn the lights
Get back to where we started out
Find a way up in the sky
Bring back the fever again
And don’t lose the fever again
(Roosevelt – Fever)
Nun gut, ich oute mich hiermit als Fangirl. Das war schon vor dem LP-Debüt des Kölners so – allein die ‘Elliot‘-EP habe ich in den letzten Jahren unzählige Male meinen imaginären CD-Spieler rauf- und runtergejagt. Deshalb glich ‘Roosevelt‘, das erste Album von – ja wirklich – Roosevelt einer Beständigkeitsprobe: Nur eine kurze Affaire für zwei Songs oder doch die ganz große Liebe? Nunja, ich muss es nicht unnötig spannend machen: Nach diesem Sommer werde nicht nur ich, sondern auch mein gesamter Freundekreis jeden Song mitsingen können.
Wer den Kölner schon ein Weilchen verfolgt, der weiß, dass ein Großteil der Lieder bereits vor offiziellem Album-Release am 19. August erschienen ist: ‘Sea‘, ‘Colours‘, ‘Night Moves‘, ‘Hold On‘, ‘Moving On‘ und ‘Fever‘ waren entweder Teil der ersten EP ‘Elliot’ oder sind als Vorabsingle des Albums erschienen. Neu dazu kommen neben einem relativ unspektakulären Intro vier weitere Titel, in denen Marius Lauber aka Roosevelt auf einen musikalischen Balanceakt vertraut, der sowohl Bühnen- als auch Dancefloor-tauglich ist. Das bedeutet soviel wie: cheesy Lyrics, pudrige Pop-Sounds inklusive Disco-Synthies und eingängigen Beats. Seit seiner ersten EP hat er sich zunehmend vom Produzenten-Image weg und zum Musiker hinentwickelt – wo ‘Elliot’ noch nach DJ-Set mit Gesangseinlagen klang, überzeugen die neueren Songs durch eine klassische Songstruktur samt Hook, Refrain und co. Überraschenderweise leidet die Tanzbarkeit der Lieder ganz und gar nicht darunter – vielmehr gewinnen seine Live-Auftritte dadurch an Vielfalt. ‘Wait Up‘ überzeugt mit ähnlichem Ohrwurmpotenzial durch das sich schon ‘Colours’, ‘Belong‘ und ‘Fever’ nur schwer aus den Gehörgängen vertreiben ließen. Mit ‘Night Moves’ wird’s dann etwas elektronischer und monotoner. ‘Daytona‘ (das ohne Gesang auskommt) und ‘Close‘ treiben dies auf die Spitze und nehmen gleichzeitig zum Ende hin ein bisschen das Tempo raus.
Roosevelt hat mit dem selbstbetitelten Album ein gleichermaßen rundes wie Laune machendes Album geschaffen, das nicht nur live, sondern auch auf Platte viel Spaß macht. Selbst wenn seine besten Songs bereits bekannt sind und die neuen Lieder nicht an Songs wie ‘Colours’ oder ‘Sea’ rankommen, ist man bei so einem Debüt doch besonders gerne Fangirl!
Roosevelt – Roosevelt
VÖ: 19. August 2016, City Slang
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