Because you make me feel
Alive in spite of rising water
Abandoning
My car
About a mile from nowhere
(James Vincent McMorrow – Rising Water)
“When I was first starting work on this album I wrote 2 things on a page. I still have the page. The first was ‘We move. Or we don’t. We change. Or we stay the same’. Which kind of became the anchor of the entire record, and was where I found the title”, schrieb James Vincent McMorrow zum Titel seines neuen Albums ‘We Move‘, das am 2. September weltweit erscheint – und beim Hören des Albums merkt man diesen Drang zur Veränderung in jeder Note.
Kaum zu glauben, dass die Musikwelt den zurückhaltenden Iren aus Dublin 2011 mit seinem ersten Album ‘Early In The Morning‘ als schüchternen Folkmusiker kennenlernte – das Album damals ein Testament der Abgeschiedenheit und Einöde in der McMorrow es mangels Geld aufnahm – und wir ihn nun mit seinem dritten Album als zukünftigen Indie-Popstar wiedertreffen. ‘We Move’ ist ein Album voll groβartiger Melodien, cleverer Beats und einer unwiderstehlichen Produktion, die mithilfe von Branchengröβen wie dem Kanadier Nineteen85 (Drake, Nicki Minaj, dvsn) und dem Briten Two Inch Punch zustande kam. McMorrow’s Songwriting ist eingängiger als auf dem Vorgänger ‘Post Tropical‘, aber nie cheesy. Musikalisch spielt er hier verstärkt mit den elektronischen Einflüssen, die sich schon auf dem Vorgänger angekündigt hatten – doch die gröβte Veränderung ist die Tatsache, dass McMorrow klingt, als wäre ‘We Move’ eine immense Befreiung für ihn – eine Befreiung von Zweifeln und Ängsten, die ihn auf seinen frühreren Alben zurückzuhalten schienen.
Am deutlichsten ist das an seinem Gesang zu merken – war sein Falsetto oftmals zuvor leicht brüchig und mehr verhuscht als offen, haben McMorrow’s Vocals auf ‘We Move’ zu deutlicher Stärke gefunden. Bereits auf dem Opener ‘Rising Water‘, einer unwiderstehlich groovenden Soulhymne, nimmt sein Gesang ganz klar den Mittelpunkt ein.
Das darauffolgende ‘I Lie Awake Every Night‘ ist eine soulige Ballade mit minimal besetzter Produktion (ein schleppendes Schlagzeug und ein bouncender Bass begleiten den Song zunächst), die sich aber langsam zu einem groovenden Slowjam entwickelt. ‘Last Story‘ hingegen ist fast schon ein sexy 70’s Jam, während ‘One Thousand Times‘ mit einem bouncenden 80er-Schlagzeug beginnt und mit eine unwiderstehlich-eingängigen Refrain aufwartet.
‘Evil‘ ist der wohl dance-igste Song des Albums, der langsam und groovig beginnt, sich dann aber mit einem elektro-souligen Finish zu einer astreinen Elektro-Pop-Hymne aufbäumt, während ‘Get Low‘ ein von McMorrow’s mehrmonatigem Aufeinthalt in LA inspirierter soulig-groovender Slowburn ist , der mit einer souligen Gitarre beginnt und von McMorrow’s eigenen Background-Vocals begleitet wird.
Das Highlight des Albums ist aber neben dem Openener ‘Rising Water’ der letzte Track des Albums: ‘Lost Angles‘ wirkt auf den ersten Blick wie eine von McMorrows frühreren dunklen Piano-Balladen, wandelt sich aber mit jedem Hören zu einer fast schon triumphierenden Kampfansage an die eigene Fehlbarkeit: “Don’t let fear control you”, wiederholt McMorrow da fast schon mantra-artig, und beschlieβt diesen Triumph eines Albums mit einem eindeutigen Sieg über genau diese Ängste.
‘We Move’ ist McMorrow’s reifestes Album, und zeigt uns einen Künstler der nie stillzustehen scheint, sich immer weiterentwickelt. Wir sind sehr gespannt, wohin diese Reise ihn noch führen wird – aber wenn dieses Album ein Indikator ist, steht im noch Groβes bevor.
James Vincent McMorrow – We Move
VÖ: 2. September 2016, Believe Recordings
www.jamesvmcmorrow.com
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