Are you afraid to call yourself a feminist?
All the losers complaining,
“I don’t have time for this”
Safe, your common mistake won’t make you feel safe
The masters won’t change
And we’re all masters now
(Local Natives – Masters)
Die heavy Feet haben die Local Natives diesmal zu Hause gelassen: Das neue und damit dritte Album ist überraschend positiv geraten. Das ist den Amerikanern noch nicht Sensation genug. Sie wollten aus der Veröffentlichung des Albums nach der dreijährigen Pause ein Event machen – ohne Tamtam geht ja heute nahezu eh kein Release mehr über die Bühne. Der Beweggrund zum Stream des kompletten Albums auf einem eigens angelegten Tumblr inklusive Artwork war aber angeblich ein anderer. Früher habe die Band nämlich noch tagelang auf einzelne Platten hingefiebert und dafür gesorgt, dass man sie ja in einem Stück durchhören könne. Dass ein Album derart zelebriert wird, ist mittlerweile nur noch selten der Fall – deshalb die Aufmachung.
Dass es auf dem Album aber nicht nur entspannter, sondern auch energetischer als im Vorgänger ‘Hummingbird‘ (2013) zugehen wird, verriet unlängst die Vorabsingle ‘Past Lives‘ welche unsere Erwartungen nach oben schnellen lies. Und sie wurden keineswegs enttäuscht.
Vielleicht vergaloppieren sie sich einmal in ‘Mother Emanuel‘ das samt ziemlich mächtigem Mittelteil etwas überladen und zerschlagen wirkt. Dann doch lieber ein bisschen ein wenig von der altbekannten Melancholie (‘Everything All At Once‘). Aber auf ‘Sunlit Youth‘ führen Sie vor, dass sie mehr können, als der verflossenen Liebe nachzutrauern (selbst wenn sie sich der Sehnsucht in den letzten beiden Tracks dann doch hingeben). ‘Fountains of Youth‘ spitzt sich zu einem epischen Ende zu, das in schlierenden Gitarren und repetitiven Gesang gipfelt. Wo langsam auf der letzten Platte häufig mit schwerfällig gleichzusetzen war, wabert ‘Jellyfish‘ geradezu gemütlich vor sich hin und für die Local Natives ungewöhnlich entspannt sommerlich kommt auch ‘Coins‘ daher. Wären da nicht die mehrstimmigen Parts, die die Band als eben diese direkt outen, würde man hinter den Instrumenten schon fast wen anders vermuten.
Aber was bleibt da mehr zu sagen, als dass sie keinen besseren Zeitpunkt, als die letzten Atemzüge des Sommers hätten wählen können, um ein so erfrischendes Album veröffentlichen zu können. Mehr davon.
Local Natives – Sunlit Youth
VÖ: 09. September 2016, Infectious Music
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