SING STREET – Filmkritik

Sing Street - Filmkritik

Da musst du dir keine Sorgen machen – keine Frau kann einen Mann ernsthaft lieben, der Phil Collins hört!

(Brendan – Sing Street)

Es gab schon mal bessere Zeiten in Dublin als die Achtziger. Der Wirtschaft geht es immer schlechter und die begabten Jugendlichen flüchten Richtung England. Doch inmitten dieser grauen Rezension entdeckt ein Junge die Liebe und seine Leidenschaft für die Musik – in Szene gesetzt von Regisseur und Autor John Carney, Macher von ‘Once‘ oder ‘Can a Song Save Your Life?‘!

Der 15 Jährige Conor (Ferdia Walsh-Peelo) hat es nicht leicht – zuhause ist die Hölle los, seine Eltern streiten sich täglich und sein arbeitsloser Vater bringt nicht genug auf, um ihm weiterhin seine Schulbildung zu finanzieren. Die Lösung ist die christliche Jungenschule Synge Street, wo der blasse Eigenbrötler schnell das gefundene Fressen für den dortigen Schläger wird. Frage nicht nach Sonnenschein? Doch Conors Zuflucht bleibt die Pop-Musik, die gerade mit Duran Duran auf einer Synth-Welle surft. Und auf diese schmeißt sich kurze Zeit später auch Coner, im Gefolge einer schnell zusammengesuchten Band (inklusive Manager), denn es gilt die Schönheit der gegenüberliegenden Straße für sich zu gewinnen. Und wie könnte das besser gehen als mit Musik?

John Carneys Filmkarriere ist eng verknüpft mit romantisch-musikalschen Filmstoffen, für die er nach dem Ausflug nach Amerika, wieder in seine Heimat Dublin zurückkehrt. Aber dieses Mal nicht wie bei ‘Once’ den gediegenen Singer-Songwriter-Klängen huldigend, sondern der Alternative-Pop Welle. Und wieder geht es ihm dabei nicht um die besten Schauspieler und eine innovative Geschichte, denn Musik, Motive und Herz kommen beim irischen Regisseur, der als ehemaliger Bassist der Rockband The Frames auch weiß, wovon seine Filme handeln, an erster Stelle. Und damit punktet auch ‘Sing Street’ wieder auf ganzer Spur! Irgendwo zwischen Coming of Age-, Musik- und Abendteuer-Film spielen sich die dilettantisch bis größenwahnsinnigen Versuche der Jungs um Conor und dessen abrupter Stilwechsel immer mehr in die Herzen der Zuschauer und sorgen für einige Lacher und einiges an Glam in den ansonsten in vielen verschiedenen Grautönen erstrahlenden Dublin. Absolute Empfehlung!

4von5

Sing Street (IRL 2016)
Regie: John Carney
Darsteller: Ferdia Walsh-Peelo, Jack Reynor, Aidan Gillen, Maria Doyle Kennedy, Lucy Boynton
Heimkino-VÖ: 6. Oktober 2016, STUDIOCANAL

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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