I saw a UFO, on a horse in Mexico
In the lonely night time, where my dog died
ET, it called my name, I never heard that thing again
On the zombie mountain, where the dead die
They don’t eat people, they don’t watch TV
Or worship satan
Strange days moving on, AI in the Higgs Boson
And the looming deadline, murder, suicide
I pray for everyone, as a godless sapien
As the zoo, impound us all
They don’t eat people, they don’t watch TV
No, or worship satan
Or read astrology
They don’t eat people, they don’t watch TV
No, or worship satan
(D.D Dumbo – Satan)
D.D Dumbo heißt eigentlich Oliver Perry, ist 27 Jahre alt und lebt in Australien. So weit so gewöhnlich. Der große Unterschied ist, dass er unter seinem Pseudonym eine Platte veröffentlicht hat, wie man sie in der Form noch nicht gehört hat. ‘Utopia Defeated’ hat eine mühsame Entstehungsgeschichte, drei Jahre werkelte der Musiker daran herum. Und das hört man auch. In jeder Ecke verstecken sich Melodien und Grooves, als wären sie liebevoll aufeinander geschichtet worden. Und in der Tat ist das seine Arbeitsweise. Live als One-Man-Show unterwegs mit Drums, 12-Saiter-Gitarre und einem Loop-Pedal, nahm er im Studio ebenfalls alles im Alleingang nacheinander auf und fügte seine Ästhetik zusammen. Diese wird von einer ganz eigenen Poetik umweht, die viele Assoziationen weckt und doch Ihren ganz eigenen Geist behält.
‘Walrus’ bildet den Einstieg. War man von der vorangegangenen EP ‘Tropical Oceans’ noch ein bisschen an seine eigenwillige Interpretation des Folk gewöhnt, steigt man hier schon wesentlich grooviger ein. Kurze verschrobene Vocalsamples, fiepende Gitarre, unruhige Drums und dann die Stimme, die sofort an die eines Sängers namens Sting erinnert. Verspielt bleibt es auch bei ‘Satan’, der nachdenklich vergnügt daherkommt und eine ordentliche Portion der 80er Jahre abgekommen hat. Der Hintergrund verhallt, der Vordergrund getragen von einem monotonen Drumbeat und vielen kleinen Überraschungsmomenten. Als hätte er voller Vorfreude mit zittrigen Händen ein Geschenk für eine guten Freund eingepackt. Der Song geht direkt über in ‘In The Water’. Erstmal runterkommen durch das Prasseln der Töne. ‘Cortisol’ zeigt dann allerdings direkt wieder Richtung Tanzfläche.
Verschrobener wird es dann wieder bei ‘Alihukwe’, der durch weltmusikalische Elemente getragen wird, in sich immer wieder aufflammt und von einem bestimmenden Bass in zaum gehalten wird. Ein flächiger Synthiesound sorgt dann für die Düsterkeit bei ‘The day I first found god’, der sich in hypnotisierenden Off-Gesängen verfängt und in dem Gewirr langsam ausfadet. Nun schleicht sich der entspannte ‘Toxic City’ heran, der wiederum wie ein schüchternes, von einem Barhocker aus vorgetragenes, Liebeslied daherkommt. Der nervöse ‘Brother’ hat dann wieder was von einem sehr klassischen Soulsong, bis er sich dann auch in sich stimmig verändert, diesmal durch knarzende Bässe, das Klingeling und die treibenden Drums. Mit der markantesten Gesangsmelodie beschließt der ruhige ‘Oyster’ das Album.
‘Utopia Defeated’ trägt sich auf so vielen Ebenen. Durch das Feingefühl, dass aus jedem Ton trieft, durch die schwelgerischen Texte, durch die vielseitigen Einflüsse und durch eine Stimme, die ihre Grenzen auslotet. Falls D.D Dumbo mal eine musikalische Komfortzone hatte, kann man sie hier auf jeden Fall nicht spüren. Es sind zu viele Einflüsse und Eindrücke, die hier ihre Spielwiese gefunden haben. Gut und gerne kann man die Platte fünfmal hintereinander laufen lassen und hat noch lange nicht das Gefühl, alles erfasst zu haben.
D.D Dumbo – Utopia Defeated
VÖ: 11. November 2016, 4AD
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