Foto-© Cat Stevens
I’d fly every night if I could
On wings of paper and wood
Delivering death wherever I go
As graceful and quiet as snow
As snow so heavy ceaselessly falls
I will bury you all
I am night witch
Night witch
Night witch
Night witch
(Wolf People – Night Witch)
Klickt man sich durch die Presseseite von Wolf People, kommt schnell zu einem Schluss: Der Preis für das sympathischste Bandfoto 2016 geht auf jeden Fall schon mal an diese vier Herren. Und die haben vor vor zwei Wochen ihr drittes Album Ruins veröffentlicht. Und das strotzt diesmal von Naturgewalt in einem verwirrten Land.
Die Band erklärt zwar, dass es sich hierbei nicht um ein Konzeptalbum handele, aber in vielen Songs geht es darum, die Welt ohne Menschen zu betrachten und was passiert, wenn die Natur sich ihren Platz zurück erobert. Der Opener Ninth Night beschäftigt sich dagegen erst einmal mit etwas anderem. Wolf People vertonen hier eine Beschwörungsformel aus dem 18. Jahrhundert, die unter Landstreichern verbreitet war. Der Song bildet zusammen mit den beiden folgenden ein vergleichsweises lautes und rumpeliges Soundgebilde. Die klaren Folkelemente werden dann erst wieder beim Kernstück Kingfisher herauf beschworen. Es ist auch das längste Stück der Platte und hat deutliche Referenzen an Bands wie Led Zeppelin. Das Tier bildet dabei die zentrale Rolle und taucht auch noch in zwei weiteren Reprises im Verlaufe des Album auf.
Eine dröhnende Gitarre eröffnet zusammen mit monotonen Percussions den Track Thistles. Dazu kommt der hallige Gesang, der zwischen den anderen Instrumenten zu verschwinden droht. Die schon auf den Platten davor lieb gewonnene Flöte, zeigt sich auch wieder bei Crumbling Dais und Kingfisher Reprise II. Bei Not Me Sir verknüpfen sie dann wieder ganz ungezwungen ihre mannigfaltigen Einflüsse. Der Schlagzeugbeat kontrastiert dabei den Einsatz der eher ungewöhnlichen Klänge. Trotzdem bleibt es stimmig. Beschlossen wird die Platte vom treibenden Glass, der das vielfältige Album bestimmt abrundet. Wolf People haben ihren Weg gefunden, die Unabhängigkeit in der Abhängigkeit zu finden. Zwar sind die Referenzen immer klar und deutlich zu hören, nichtsdestotrotz haben sie sich in diesem Universum ihren eigenen Raum erschaffen, der ihren Sound unverwechselbar macht.
Wolf People – Ruins
VÖ: 11. November 2016, Jagjaguwar
www.wolfpeople.co.uk
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