Stood at the coal face, stood with our backs to the sun
I can remember being nothing but fearless and young
We’ve become echoes, but echoes that fade away
We fall into the dark as we dive under the way (I heard you say)
The devils on your shoulder
Strangers in your head
As if you don’t remember
As if you can forget
It’s only been a moment
It’s only been a lifetime
But tonight you’re a stranger or some silhouette
(Aquilo – Silhouette)
Melancholisch, intim, mitreißend – das sind wohl die richtigen Attribute, um Aquilos Musik zu beschreiben. Dahinter verstecken sich die zwei Engländer Tom Higham und Ben Fletcher, die schon seit einiger Zeit zusammen Musik machen und bereits vor ihrem Debüt drei EPs veröffentlicht hatten. Sad Electronica heißt das Genre, dem das Duo scheinbar angehört. Auch wenn es nur ein erneuter Hipster-Begriff aus der Musikwelt ist, ist er eigentlich ganz passend. Verträumte Melodien und sphärische Elektronik lassen den Zuhörer ganz abschweifen.
Der Opener Silhouette erzeugt direkt schon mal diese Stimmung: Klavierklänge, Streicher und die zerbrechliche Stimme von Tom – fertig ist eine schöne Ballade. Passend zu der Platte ist auch das Albumcover, auf dem nur die Silhouetten der Jungs zu sehen sind, die in die neblige Ferne schauen. Sehnsuchtsvoll ist hier wohl der richtige Begriff. Dieses Gefühl transportiert auch I Gave It All, das zur gleichen Zeit den Schmerz einfängt. “I gave it all, given up on luck my heads above the dust“, singt Tom zum sanften Beat. Vergleiche mit London Grammar oder The xx lassen nicht lange auf sich warten, auch wenn Aquilo stärker auf Balladen setzen. All diese Bands haben vor allem das richtige Gespür für gefühlvolle Musik, die direkt unter die Haut geht.
Blindside ist ebenfalls ein starker Track, der von einer unerwiderten Liebe handelt. Kaum zu glauben, dass die beiden Jungs erst 19 und 23 Jahre alt sind. Complication überrascht mit seinem Uptempo-Beat und energischem Gesang. Ein gelungener Kontrast zu der ansonsten eher gedrückten Stimmung auf dem Album.
Zugegeben, man muss manchmal aufpassen, dass man nicht zu traurig wird, aber andererseits weiß jeder, dass die stärksten Songs meistens von Kummer handeln. Aquilo schaffen es dennoch, Melancholie schön klingen zu lassen. Deswegen gehören sie zu den spannendsten Newcomern von 2017.
Aquilo – Silhouettes
VÖ: 27. Januar 2017, Island
www.aquilomusic.com
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