Sie haben mich erschaffen, aber sie können mich nicht kontrollieren!
(Major – Ghost In The Shell)
Basierend auf dem Manga von Masamune Shirow aus dem Jahr 1989 entwickelte sich über die Jahre hin geradezu ein Kult um Style, Geschichte und die Charaktere von Ghost In The Shell. Und nachdem die Wachowskis mit der Matrix-Trilogie drei zumindest davon stark beeinflussten Kassenschlager lieferten und der Manga in seiner japanischen Heimat diverse Kinofilme und TV-Produktionen nach sich zog, war klar, dass es irgendwann auch eine Hollywood-Version geben würde. Doch die Erwartungen sind groß, ist das Werk doch eines der herausstechendsten seiner Art unserer Zeit. Heute läuft Ghost In The Shell nun in den Kinos an!
In der Zukunft sind biologische Körper nicht mehr notwendig, denn eine neue Generation von Prototypen machen es möglich, dass auch nur durch Rettung des Gehirns das Leben einer Person gerettet werden kann. Major (Scarlett Johansson) ist einer dieser Fälle, konnte doch nur noch wenig von ihr bei einem verheerenden Unfall gerettet werden. Mit einigen kybernetischen Fähigkeiten ist sie mittlerweile die perfekte Soldatin und Anführerin einer Spezialeinheit. Und der neueste Fall hat es in sich, denn einem mysteriösen Cyper-Terroristen ist es gelungen die menschliche Psyche zu hacken. Als ob das nicht genug wäre, zerrt Majors Unterbewusstsein immer mehr an ihr, als ob Stimmen aus ihrer Vergangenheit immer lauter werden und versuchen ihr klar zu machen: Du lebst eine Lüge!
Mit dem ersten Matrix-Teil erschufen die Wachowskis 1999 einen bis dahin nicht da gewesenen Style, der die Grenzen der Physik aus den Angeln hob und angereichert mit einer fast schon religiösen Handlung und einer schier übermenschlichen Portion Coolness bis heute seinesgleichen sucht. Oder zumindest bis jetzt! Denn da sie sich bei der Produktion und Thematik bei Ghost In The Shell bedienten, erinnert die Adaption des eigentlichen Stoffes in vielen Punkten immer wieder wie eine wilde Mischung aus Matrix, Robocop, Total Recall, Blade Runner und Inception – was beileibe nicht das schlechteste ist. Und obendrauf ergänzt Ghost In The Shell das Science Fiction Genre noch mal um eine ganze Farbpalette und überlädt die Bilder geradezu mit Details, Farben und futuristischem Klimbim! Basierend auf Manga, Filmen und Serien hat man dazu einen Handlungsstrang zusammengeklaubt, der spannend, berührend und gleichzeitig tiefsinnig ist, ohne nicht auch genug Platz für Action und coole Sprüche zu lassen. Dass die schauspielerische Leistung in all dem Funkeln, Blinken und Look nicht untergeht liegt größtenteils an Scarlett Johansson, sowie dem großartigen Cast um Takeshi Kitano, Juliette Binoche, Michael Pitt bzw. dem perfekten Side-Kick Pilou Asbæk. Letztlich bleibt das einzige Haar in der Suppe: Nach dem großartigen ersten Matrix-Teil folgten zwei schwache bis überflüssige weiter Teile – es bleibt zu hoffen, dass dies Ghost In The Shell erspart bleibt.
Ghost In The Shell (USA 2017)
Regie: Rupert Sanders
Darsteller: Scarlett Johansson, Takeshi Kitano, Juliette Binoche, Michael Pitt, Pilou Asbæk, Kaori Momoi
Kinostart: 30. März 2017, Paramount Pictures Germany