“On a walk in a fragile state
Weird angle coming over the wire
Back home we got girls in braids
And they’re on roller skates
And they roll any way they like
From my town I can always look down
Down from my nose to the fish in the barrels
But in the wiles of human life
There are pity nights and ray gentle lights
So tonight
Dance and cry
The dead alive”
(The Shins – Dead Alive)
Es ist eine oft bemühte Floskel, wenn es um Musik geht. Irgendjemand ist wieder da. Oft wird das auch über Künstler gesagt, von denen man gar nicht wusste, dass sie überhaupt weg waren. Bei The Shins war das dagegen spürbarer, liegt doch die Veröffentlichung der Port Of Morrow dann doch schon wieder fünf Jahre zurück.
Das neue Album Heartworms ist kein gewöhnlicher Release, sondern es kommt im Doppelback. Es gibt also jetzt die Platte, die letzte Woche veröffentlicht wurde, aber gleichzeitig hat James Mercer auch eine flipped Version angekündigt. Er hat die Songs des fertiggestellten Albums noch einmal komplett umgeschrieben. Als Beispiel gibt es zwei Videos von der ersten Single Name For You, die zeigen wie unterschiedlich der vermeintlich gleiche Song klingen kann. Bislang ist noch nicht bekannt, wann es die restlichen alternativen Versionen zu hören geben wird, deshalb begnügen wir uns hier erst einmal mit dem regulären Release von Heartworms.
Den Einstieg macht dann auch Name For You, und der verrät uns, dass sich die Shins trotz kompletter Neubesetzung an den Instrumenten nicht furchtbar weit von ihrem Sound entfernt haben. James Mercer hat offenbar immer eine ganz klare Vision im Kopf. Der Song ist seinen drei Töchtern gewidmet und steht für female empowerment. Ist auch für die Töchter wesentlich schöner, als wenn der Musikervater irgendwann zur Ukulele greift und darauf ironisch berühmte Rocksongs spielt. Schon der zweite Song Painting A Hole tanzt ein wenig aus der Reihe und setzt auf einen kruden Drumbeat und stechende Lalala-Gesänge. Wo man jetzt hier gelandet ist, fragt man sich, und lässt sich dann einfach fallen, weil die Schrägheit des Songs dann doch irgendwie einnehmend ist.
Fantasy Island ist der erste Song, der nicht diese aufgeregte Nervosität versprüht. Ganz im Gegenteil; sehr ruhig und getragen klingt er und lässt die Stimme von Mercer zum ersten Mal sehr natürlich wirken. Mildenhall klingt verdächtig nach einem Adam Green Song und kommt mit einem im Kontext überraschenden Americana-Bezug daher. Dead Alive war das erste Lebenszeichen der Shins und jetzt, wo man das ganze Album kennt, merkt man, dass der wenig über das Gesamtwerk aussagen konnte. Hier wird die klare Referenz zu den ersten Alben deutlich. Schwächen zeigen sich bei Songs wie Cherry Hearts und Half A Million, die sogar für Shins-Verhältnisse sehr quietischig ausgefallen sind. Da darf man dann besonders auf die alternativen Versionen gespannt sein.
The Shins – Heartworms
VÖ: 10. März 2017, Columbia
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