ALEX VARGAS – Cohere

But your eyes say it all
When I lay you down
Yeah your eyes say it all
When I lay you down
I’ll keep it close while I am under it
Dry every tear before you discover it

(Alex Vargas – Solid Ground)

Souliger Elektropop – irgendwo zwischen zärtlichen Tönen, Samples und großen Momenten lässt sich Alex Vargas verorten. Entgegen des Pop-Grundprinzips ist die Musik des Dänen aber immer wieder alles andere als leicht bekömmlich. Gar schaurig tragische Momente schafft er auf seinem Debüt Cohere. Ab und an erinnert das an SOHN, an anderen Stellen hat diese Mischung etwas von the Weeknd oder aber Banks.

Zwar finden sich in Songs wie Inclosure und Tidal auch leichter bekömmliche Elemente wie rhythmische Beats und Synthies, die seine häufig schon fast klagende Stimme auflockern und zusammen runtergehen wie Öl. Ohrwürmer der Platte bleiben jedoch die Vorabsingles Giving Up The Ghost und das weniger pompöse High Love, welche schon letztes Jahr erschien. Auf anderen Songs schafft er dafür Tiefe: Sweet Abandon geht einem dank schauriger Stimmung unter die Haut. Dagegen wirkt Renegade geradezu entspannt, und das ist ein Ausgleich, der auf seiner EP Giving Up The Ghosts gefehlt hat: der Moment zum Aufatmen zwischen all den großen, emotionalen Momenten. Doch wer diese an der ersten EP schätzte, wird auch auf seinem ersten Langspieler fündig. Cohere Pt. 2 führt fort, was seine erste Veröffentlichung andeutete. So bleibt die Platte die logische Folge, die an einigen Stellen aber weitaus vielfältiger ist als noch der Vorgänger.

Alex Vargas erstes Album ist mit Sicherheit nicht der klassische Sommer-Soundtrack oder die typische Partymukke. Dafür lädt Cohere aber dazu ein, jede Ecke und Kante zu erkunden, jeden stillen Moment auszukosten, der nur Atemzug vor dem Abtauchen ist. Abtauchen in eine Platte, die einfach ungern im Hintergrund laufen möchte.

Alex Vargas – Cohere
VÖ: 31. März 2017, Universal Music
www.alexvargas.com
www.facebook.com/alexvargasofficial

Alex Vargas Tour:
08.04.2017 Gretchen, Berlin
09.04.2017 Mojo, Hamburg
10.04.2017 Gloria, Köln
11.04.2017 Technikum, München

Sophia Sailer

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