Ich will, dass du die Wahrheit sagst, aber ich will, dass du die Wahrheit sagst, weil du Respekt hast.
(Gemma Fosters – Doctor Foster – Staffel 1)
Schicht um Schicht, Eckpfeiler um Eckpfeiler baut man sich im Leben sein kleines Kartenhaus auf. Liebe, Familie, Karriere, Finanzen – doch fällt ein Bereich an zu wackeln oder bricht gar komplett weg zeigt sich wie robust das Gebilde, das man Leben nennt, wirklich ist oder ob alles mehr Schein als Sein ist. In der britischen Mini-Serie Doctor Foster mischt ein mittelgroßes Beben das Leben der Protagonistin auf.
Gemma Foster (Suranne Jones) ist eine starke Frau, leitende und angesehene Ärztin, bekannt und beliebt in der kleinen Gemeinde und eine liebende Ehefrau und Mutter. Doch, dass selbst bei solch einer starken Persönlichkeit bei schon etwas Gegenwind alle Bereiche gefährdet sind, muss sie erfahren, als sie ein langes blondes Haar auf dem Schal ihres Mannes entdeckt. Aus Verwunderung wird Argwohn, aus Argwohn Misstrauen und kurze Zeit später steht ihre Ehe vor dem Aus, im Job häufen sich die Beschwerden und auch finanziell scheint ihr Mann nicht immer ehrlich mit ihr war. Wie nun weiter machen?
Sicherlich ist die Story der britischen Mini-Serie (5 Folgen) keine kreative Offenbarung und hinter vielen Ecken verbergen sich kleinere bis größere Plattitüden, sodass sich der Plot bis zum Ende hin teilweise doch schon sehr vorhersehbar gestaltet. Dass die Serie trotzdem fesselt und als Erfolg angesehen werden kann, liegt vielmehr an der Charakter-Gestaltung, den Dialogen und dem toll aufspielenden Cast, mit dem man bis zur letzten Minute mitfiebert.
Doctor Foster (UK 2015)
Idee: Mike Bartlett
Darsteller: Suranne Jones, Bertie Carvel, Robert Pugh, Adam James, Jodie Corner
Heimkino-VÖ: 31. März 2017, Polyband