I’m on the list where do I sign up?
I followed the crowd to get some
With no pain, on cocaine, you half-brain
And blow up, blow up, just blow up
I got the cash, don’t get tough
It’s not greed just give me the stuff
You’re in the wrong place, such a waste
You got a bad taste
For some fun, for some fun, for some fun
(Formation – Drugs)
Lockig-flockiger Pop-Rock, ausgelotet zwischen Jazz, Punk, schrammliger Gitarre, lässigem, gar desinteressiertem Gesang und Discoelementen. Aber nun erst mal zu den Basics: Formation, bestehend aus einem Londoner Geschwisterpaar, musizieren nicht nur allein aufgrund dieser Tatsache in britischer Manier. Auch der Sound von Will und Matt Ritson reiht sich ein, in etwas, das so oder so ähnlich schon gehört wurde. Man beginne bei Oasis, denke an LCD Soundsystem oder !!! und ende bei The 1975. Diesen ganz das Wasser zu reichen klappt auf ihrem Debüt Look At The Powerful People jedoch noch nicht.
Dabei könnte man meinen, sie haben alles, was sie über Jahre hinweg aufgesaugt und eingeübt haben, perfekt umgesetzt. Samt konsum- und politikkritischen Lyrics, einer majorlabel-üblichen tadellosen Produktion und energetischen Arrangements kommt die erste Platte daher. Auch musikalisch kann man dem Duo nichts vorwerfen. Der erste Durchlauf der Platte klingt auch dementsprechend vielversprechend, die rhythmuslastigen Songs mit geradezu stoischem Schlagzeug und Bass ziehen erstmal (Drugs, Back Then, On the Board). Pleasure, Powerful People sowie der Opener sind mit Sicherheit Songs, welche die erste Hälfte des Albums zu der einprägsameren machen.
Aber bereits bei dem zweiten und dritten Durchhören wird klar, dass der Sound ähnlich oberflächlich bleibt wie die dazugehörigen Texte. Sicherlich ist es nichts Schlechtes, politische Themen in Popmusik zu verpacken, aber eine Verarbeitung findet eben leider nicht statt. Tiefer, als die Titel verraten, geht Formation meistens doch nicht. Es dreht sich um Gods, Powerful People und Drugs. Zusammen ergibt das ein ganz nettes Bild und jedes Lied funktioniert auch für sich ganz hervorragend – nur bleibt davon leider nicht viel hängen. Es fehlt ein Aha-Moment, das gewisse Etwas, ein kurzes Reiben und Stören, über das man sich Anfangs nicht klar ist, ob man es mag oder nicht.
Denn Look At The Powerful verläuft trotz seiner gewollten Revolte ganz und gar reibungslos. Vielleicht wurde ihnen genau das zum Verhängnis. Ihre Glätte, die perfekte Produktion oder aber der ständige Vergleich mit den Großen, den Vorbildern, die das Königreich so hervorbrachte. Denn in dieser Position können sie niemals mehr werden, als ein Imitat, ganz egal wie gut sie ihre Sache machen.
Formation – Look At The Powerful People
VÖ: 24. März 2017, Warner Music
www.frmtn.com
www.facebook.com/formationmusic