Music is the answer to your problems, keep on moving, then you can solve them.
(Joe Goddard – Electric Lines)
Joe Goddard kann als Mitbegründer von Hot Chip auf eine langjährige Musikkarriere zurückblicken. Sieben Hot Chip Alben in nur 9 Jahren, dazu kommen diverse Remixe und das zusätzliche Bandprojekt The 2 Bears, das ebenfalls drei Werke hervorgebracht hat. Hohes Pensum, aber scheinbar war selbst das nicht genug – für den Londoner musste ein zweites Soloalbum her.
Electric Lines heißt es und bewegt sich im musikalischen Dunstkreis Goddards bisheriger Arbeiten. Kein Song klingt wie der andere, vielmehr scheint er jeden seiner Einflüsse in irgendeiner Ecke verarbeitet zu haben.
Das Album wird eingeleitet von Ordinary Madness, einer radiotauglichen Ballade – Goddard füttert den Zuhörer mit 5 Minuten komprimiertesten Pop an und stellt seine Songwriting Qualität unter Beweis. Vielschichtiger wird es schon beim nächsten Song. Lose Your Love ist ein Sampler aus Diso-Funk und verzerrtem Alexis Taylor. Der mit Abstand ruhigste und emotionalste Song des Albums.
Die Lead-Single Home gehört zu den Perlen des Albums. Gospel Refrain trifft auf low-key Beat und den talentierten Daniel Wilson am Mikrophon: Eine Hommage an den Detroit House der 80er. Der Wechsel von Home zu Lasers zeigt am symbolischsten die Varianz und Verspieltheit von Electric Lines. Der Hörer findet sich plötzlich wieder in tanzbaren Beats, die Soul-Stimme macht Platz für kantige Synthies.
Beim titelgleichen Electric Lines leiht Alexis Taylor nochmals seine Stimme und spannt den Bogen endgültig zu Hot Chip. Das Album ist Goddards ganz eigener Querschnitt aus den letzen knapp 15 Jahren Musikschaffens – und der ist gelungen.
Joe Goddard – Electronic Lines
VÖ: 21. April 2017, Domino
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