I couldn’t stand before
But now I earn for more
(Sophia Kennedy – William By The Windowsill)
Sophia Kennedy alias die erste Songwriterin bei Pampa Records, sprich: dem Label von DJ Koze – veröffentlicht dieser Tage ihr gleichnamiges Debüt. Auf dem Cover schaut einem geradeheraus eine Dame entgegen, bestimmt und ernst. Sie weiß, was sie will. Das vor buntem Hintergrund, eine nahezu skurrile und nicht minder spannende Kombination, die das ganze Album durchzieht.
Wo die ersten beiden Tracks noch recht kohärent wirken dank stringentem Soundkonstrukt, Orgeln, gesetzten Samples und ihrer tiefen Stimme, bricht bereits der dritte Song (William By The Windowsill) mit dem Gewöhnlichen. In der Mitte ein Bruch, der von Synthies, die an Zurück in die Zukunft erinnern, das verstörende Ende einleitet und einen erst mal vor den Kopf stößt. Aber: Man hört nochmal hin. Genauer. Umso lieber. Denn das, was man bei Sophia Kennedy zu hören bekommt ist vielleicht ein bisschen weird, ungewöhnlich und irgendwie seltsam, aber genau deshalb eine, entschuldigt die Phrase: Erfrischende Abwechslung.
Verspielt melodiös macht die Amerikanerin weiter. Being Special wirkt samt Streichern noch viel leichter wegen des ruppigen Ende des Vorgängers, als es eh schon würde. Selbst, wenn bereits Kimono Hill wieder von besagter Weirdness lebt, bleibt es leichtfüßig trotz Orgel. Kein Grund sich auszuruhen, denn auch damit bricht die Sängerin direkt: 3.05 soll nicht der letzte Track des Albums bleiben, dem ein düsterer Anstrich verpasst wurde. Foam beispielsweise hat dabei was souliges, Hello I Found You überzeugt aufgrund leiernder Musik und ironisch überzeichneter Lyrics, die Spaß machen.
Sophia Kenneys Album ist voll mit Witz und Spielereien auf verschiedenen Ebenen, die sich zwischen nicht minder experimentierfreudigen Tönen verstecken. Jede Facette zu erkunden, macht bei ihr auf jeden Fall Spaß.
Sophia Kennedy – Sophia Kennedy
VÖ: 28. April 2017, Pampa Records
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