Foto-© Sophie Krische
My bags are stowed in Paris
And I’ve got nothing to bring
I’ll fuck off to Waikiki
Get him off my mind again and again
I’ll celebrate bad manners
Won’t compromise, won’t I?
Made friends on Kapahulu
And I’m never coming back
(Leslie Clio – And I’m Leaving)
Die Berliner Soul-Sängerin Leslie Clio hat jetzt die Schnauze voll, immer lieb sein zu müssen und lässt ihren Emotionen freien Lauf: Das neue Album Purple zeigt nach dem fröhlichen Eureka wieder die ernste und nachdenkliche Seite der 30jährigen. Auf der dritten Platte dreht sich alles um Selbstfindung und Erwachsenwerden.
Ende 2015 hatte Clio keinen Bock mehr auf Deutschland: Also verkaufte sie ihre Habseligkeiten, verabschiedete sich von Freunden und ging in die USA, um sich eine Auszeit zu gönnen. Auf Hawaii lebte sie mit fünf anderen Leuten in einem Haus und ließ sich für ihr neuestes Werk inspirieren. Aus dieser Schaffenspause sind zwölf Songs entstanden, die dieses Mal mehr elektronischen Sound spielen. Die erste Auskopplung And I’m Leaving steht Parade für das Thema Neuanfang. Auf treibendem Rhythmus singt Clio energisch von der Reise zu ihrem Ich. Riot lässt Berliner Techno-Einflüssen einfließen, bevor sich die Percussions groß ausdehnen. “I go where I wanna go, I run, run, riot”, singt Clio bestimmend.
War der Vorgänger poppig und heiter, so ist Purple eher düster und Beat-lastiger. Zum Beispiel nährt sich Lies Are Gold dem R’n’B an und trommelt mit großer Wucht. Ebenso ist Darkness Is a Filler ein dramatisches Elektro-Stück. Leslie Clio vergrößert auf ihrem neuen Werk deutlich die Soundflächen und probiert mehr Stile als bisher aus. Die Auszeit hat ihr anscheinend neue Power zum Durchstarten gebracht. Hört man.
Leslie Clio – Purple
VÖ: 19. Mai 2017, Embassy of Music
www.leslieclio.com
www.facebook.com/LeslieClio