“There’s a buzzard of gulls
They’re drumming in the wind
Only lovers alive
Running in the dark
And I rolled away
Said we never wanted much
Just a rollercoast’
Our love has never known the way
Sugar for the pill
You know it’s just the way things are
Cannot buy the sun
This jealousy will break the whole”
(Slowdive – Sugar For The Pill)
Slowdive haben zwischen dem letzten und dem jetzigen Album 22 Jahre vergehen lassen. Bei dem Wort Reunion schwingt auch immer dieser Druck mit, dass der Sound schon deutliche Bezüge zu damals haben soll, aber eben auch eine Weiterentwicklung abbildet. Mit der neuen Platte haben sie den Spagat geschafft, Nostalgie und Moderne zusammenzubringen. Da sind also immer noch diese unheimlich lieblichen Melodien, die man mittlerweile Dreampop nennt.
Der Einstieg mit Slomo ist denkbar klassisch. Man könnte ihn deuten als eine Beruhigung: Ja, wir klingen immer noch so. Ab jetzt hört man noch aufmerksamer. Klingt das noch so wie früher? Ist das jetzt was Neues? Wobei man ja sowieso sagen muss, dass Shoegaze jetzt nicht zu den Genres zählt, bei denen es richtig viel Spielraum gibt. Während man also die Erwartungshaltung versucht zu eichen, steht da auf einmal Star Roving im Raum. Natürlich ist das noch der selbe markante Sound, aber er klingt nicht mehr so schwelgerisch. Und dass Neil Halstead ein Händchen für glanzvolle Gesangslinien hat, ist auch keine Neuigkeit. Diese Fähigkeit hat er sich auf jeden Fall erhalten und so finden sich neben Star Roving auch noch andere kleine Hits, wie Sugar For The Pill oder No Longer Making Time.
Slowdive spannen auf der selbst betitelten Platte einen weiten Bogen. Manchmal ist die klangliche Nähe aktueller Dreampop/Shoegaze-Bands nah, wie Beach House oder School Of Seven Bells, aber dann werden auch schon mal Künstler wie The XX gestreift. Aber hier es eher so rum, dass die genannten Bands nach Slowdive klingen und nicht anders rum. Die Band referenziert sich eigentlich die ganze Zeit selbst, lässt dabei aber dennoch etwas spürbar Unerforschtes entstehen. Ausklingen lassen sie das mit dem geisterhaften Falling Ashes, dessen Klang im ersten Moment an einen Radiohead-Song erinnert. Stur vom Piano begleitet, singen sich Neil Halstead und Rachel Goswell durch den Song. “Thinking about love” betonen sie immer wieder. Ja das machen wir auch. Willkommen zurück!
Slowdive – Slowdive
VÖ: 05.05.2017, Dead Oceans
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