I knew you fine, sight dream of mine
But I know my eyes, they’ve often lied
And I move like blood, like fire and flood
Despite you
Blind love couldn’t win
As the facts all came in
But I know I’ll again chase after wind
What have I got if not a thought?
I knew, oh I knew
I knew
It was a fool’s errand
Waiting for a sign
But I can’t leave until the sight comes to mind
A fool’s errand
(Fleet Foxes – Fool’s Errand)
Mit ihrem ersten Album haben die Fleet Foxes das Genre – wir sagen mal vorsichtig Folk – nachhaltig bereichert und verändert. Als es 2008 erschien, überschlugen sich Kritiker in Lobeshymnen und auch der Nachfolger konnte mithalten. Und jetzt sitzt man da als Musikbloggerin, hat den Betreff der E-Mail schon im Vorschaufenster gesehen und kann endlich (hier ist das sogar angebracht) das dritte Album anhören. Die Erwartungen wiegen schwer wie die drückende Hitze vor dem Fenster.
Vorab veröffentlicht wurden die Songs Third of May / Ōdaigahara und Fool’s Errand. Gerade der zweite der beiden wanderte in den letzten Tagen zügigen Schrittes ins musikalische Langzeitgedächtnis. Ein Eingeständnis, dass die Mühe vergebens war, dass man Gespenster gejagt hat. Selbstbewusst trägt sich der Song und bricht am Ende doch in sich zusammen. Erkenntnis ist das eine, sich daran Abackern das andere. Third Of May müht sich an einem ganz anderen Thema ab, nämlich an der Freundschaft zwischen Songschreiber Robin Pecknold und Bandmate Skyler Skjelset. Jetzt könnte man hier so unangenehme Worte wie Bromance bemühen, aber man könnte auch viel mehr die empathische Beschreibung würdigen, die so eine Beziehung durchlaufen kann: “I’m reminded of the time it all fell in line, on the third of May. As if it were designed, painted in sand to be washed away.” Nähe und Distanz, damit etwas Neues wachsen kann. Für die musikalische Untermalung wird die Akustikgitarre hart angeschlagen, um dann aber doch in halligen Gesang zu verschwinden.
Crack Up ist schon wie die beiden Platten zuvor ein für sich allein stehendes Werk. Die hohen Erwartungen werden nicht enttäuscht, denn die Multiinstrumentalisten vertonen ihre Erfahrungen aus dem Bauch heraus. Vermeintlich kleine Geschichten werden cineastisch in einen größeren Kontext gerückt. Das war schon immer eine der Stärken der Fleet Foxes. Das beweisen sie gerade auch bei Songs wie Cassius, –, If You Need to, Keep Time on Me und On Another Ocean (January / June). Da gibt es auch wieder diese intuitiven Riffs, die harmonisch brummenden mehrstimmigen Gesänge und diese tiefe Ruhe, die die Band schon immer ausstrahlt. Fleet Foxes hören ist schon immer ein bisschen wie eine Umarmung. Aber so eine richtige.
Fleet Foxes – Crack Up
VÖ: 16.06.2017, Nonesuch Records
www.fleetfoxes.com
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