But I don’t know where we went,
my dear don’t unfold me and call it all pretend,
be here and be holy
I don’t know where we went
my dear don’t unfold me
I’m coloured in again, in you
(Novo Amor – Colourway)
Ein extrovertierter Multi-Instrumentalist aus Wales. Das klingt für den klassischen Melancholiker schon einmal sehr vielversprechend. Ali John Meredith-Lacey ist genau solch einer und beglückt uns in diesen Tagen mit seiner zweiten EP Bathing Beach. Vor 5 Jahren brachte er seine erste Single raus, 2 Jahre später eine EP, Singles und nun die nächste EP.
Viel verändert hat sich seitdem nicht und das ist gut so. Seine Stücke sind so zeitlos in ihrer Emotionalität, dass man sich auch in zwanzig Jahren noch darin verlieren wird. Teils groß orchestriert, mit zarten elektrischen und akustischen Gitarren und seiner sehr emotionalen und hohen Kopfstimme. Viel Abwechslung gibt es nicht in den 20 Minuten aber bei nur vier Stücken ist das auch nicht nötig. Die Songs scheinen sich gegenseitig an Melancholie und Sphäre auf angenehme Weise überbieten zu wollen. Das Duell gewinnt letztendlich wohl Carry You, das mit etwas mehr Lebendigkeit und Rhythmus ins Rennen geht aber auch die anderen Songs Colourway, Anchor und Embody Me sind kleine Kunstwerke, die genau so bleiben sollten: Loslassen und mitsummen.
Wer die musikalische Nähe zwischen den Novo Amor und Bon Iver für sich noch nicht direkt gehört hat, der wird es spätestens bemerken, wenn er die Musik in Kombination mit den Videos zu Carry You oder Anchor hört. Bon Iver ist tatsächlich immer wieder ein bisschen im Kopf, wenn man die EP durchhört, aber das soll Novo Amors Können nicht schmälern, seinen eigenen Stil hat er allemal und begeistert damit. Bei vier wunderschönen Stücken bleibt viel mehr gar nicht zu sagen: Hoffentlich lässt ein Album nicht zu lange auf sich warten!
Novo Amor – Bathing Beach
VÖ: 26. Mai 2017, Believe Recordings
www.novoamor.co.uk
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