Okay, she giving me love, but it fuck my energy up
Every time it’s finna be summer, only got the memories of us
And now we industry lovers, they making enemies of us
I mean, sometimes we in public, they drain this energy from us
Visit Italia, be my señorita
I-vee-tha or Eye-be-tha either way you need a visa
I ain’t talking ’bout MasterCards, debit cards either
Credit charge, Kermit the Frog, margaritas
Yeah, I heard she got a man, homie
Yeah, he wanna lay the hands on me
But he should see the way she dance on me
Yeah, wishing I ain’t had no pants on me
(Mura Masa feat. A$AP Rocky – Love$ick)
Die internationale zeitgenössische Popmusik ist gar nicht komplett stehengeblieben, stumpf und schlecht, so wie es einem manchmal vorkommen vermag. Mura Masa macht eine Rechtfertigung dieser These relativ einfach. Der 21-jährige Produzent heißt eigentlich Alex Crossan und hat nun sein langerwartetes Erstlingsalbum veröffentlich. Die bisherige Diskographie ließ eigentlich nicht auf seinen schnellen Aufstieg schließen. Ein Mixtape mit zugegeben schlauen Hip Hop Skizzen und mehrere EPs, die sich allesamt noch nicht so recht getraut zu haben scheinen. Warum ist das schlicht selbstbetitelte Debüt Mura Masa so bemerkenswert?
Beim Blick auf die Tracklist fallen den Unterkiefer kurz herunter. Elf der 13 Songs sind gespickt mit erstklassigen Features, die nicht jedem Produzenten ihre Stimme leihen. Chalie XCX, Jamie Lidell und Damon Albarn allein sind schon eine Aussage. Aber große Namen alleine machen noch kein gutes Album. Das Zusammenspiel von Produzent und Gast muss stimmen. Love$ick ist wahrscheinlich das beste Beispiel, um die Stärken und Schwächen des ganzen Albums zu beschreiben. Es beginnt klassisch, langweilig mit einem dekadenlang bekannten HipHop Beat. Dann kommt auch noch so ein cheezy Piano-Riff hinzu, dass man schon fast weiterskippen möchte. Doch Geduld wird belohnt, denn der Track wird mit jeder Sekunde und jedem weiteren Durchhören besser und besser. A$AP Rocky liefert grandiose Lines (siehe oben), die von Crossan überzeugend unterspielt werden. Bei der dritten Hook erinnert man sich schon gar nicht mehr an das nur anfänglich unpassende Intro.
Stilistisch in eine ganz andere Richtung geht der letzte Song des Albums, Blu. Von Autotune unterstützt singt Crossan mit Damon Albarn im Duett. Das erinnert auch wegen der vielfachen Schichtung von Gesangspuren und dem Acapella Outro an James Blake und Bon Iver. An letzteren muss man auch zwangsweise bei give me The ground denken. Minimalistische Akustikgitarre, schräger Gesang, kein Gastauftritt. Wohl der intimste und wärmste Song des Albums.
Mura Masa schafft es also einerseits, für und mit seinen Gästen zeitgenössische Popmusik zu machen. Egal, ob eher Rap, RnB oder Electropop – es sitzt immer. Andererseits sind auch einige gute gewagtere Kreationen auf diesem gelungenen Debut zu finden, die vielleicht einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung geben.
Mura Masa – Mura Masa
VÖ: 14. Juli 2017, Polydor
www.muramasa.me
www.facebook.com/MuramasaMusic