Foto © Tom Hines
I made a mistake
I should have never tried
I took the cake
Finished every slice
I moved away
Still playing off the fights
For every day
I share our love delight
I stare at the face
Looking through my eyes
I move at a pace
That I cannot survive
I’m hauling away
I do it all the time
Let love age
And watch it burn out and die
I woke to the sound of dogs
To the sound of distant shots and passing trucks
We woke with the mourning sound
It’s the sound of distant shots and passing trucks
We woke with the mourning sound
It’s the sound of distant shots and passing trucks
(Grizzly Bear – Mourning Sound)
Ganz langsam haben sich Grizzly Bear an ihr neuestes Album Painted Ruins herangepirscht. Das Wort Album wollte bei der langwierigen Entstehung keiner in den Mund nehmen, erzählt Chris Taylor. Alle Mitglieder hatten sich nämlich nach Shields (VÖ 2012) erstmal eine Pause verordnet, haben zum Teil den Wohnort gewechselt und einer wollte der Musik gar gänzlich entsagen. Als dann aber langsam wieder die Lust aufkam, gemeinsam Musik zu machen, blieb in erster Instanz nur die Dropbox, in der in aller Ruhe Ideen und Songs gesammelt wurden. Ohne Druck, ob überhaupt eine Veröffentlichung daraus resultieren könnte, merkten alle wie gut es immer noch zwischen ihnen funktioniert – spätestens als sie sich wieder zusammen im Studio trafen. Gewachsen sind dabei Kreativität und Freundschaft gleichermaßen, die für die Musiker der Anker in dieser politisch fragwürdigen Zeit sind.
Das Selbstbewusstsein ihres Schaffens ist schon beim Einstieg mit Wasted Acres spürbar. Zwar erzählen die Lyrics eine sehr alltägliche Geschichte, aber dennoch möchte man ihnen unterstellen, durch die Wiederholung noch eine andere Botschaft aussenden zu wollen. Die gewohnte Ruhe der Band fängt sich in der Bassline von Mourning Sound, der auch eine Single der Platte war. Sie lassen sich Zeit, um die einzelnen Elemente des Songs und das Zusammenspiel der Stimmen ausbreiten zu können. Wie immer braucht man bei einer Grizzly-Bear-Platte ein paar Durchgänge, um die Vielfältigkeit der Arrangements überhaupt bewusst wahrnehmen zu können.
Der ungewohnte Einstieg bei Four Cypresses fügt sich nahtlos in die liebgewonnen Grizzly-Drums ein, die sich ja schon immer wie ein roter Faden durch die Werke zogen. Dann ein kurzer Beatles-Moment bei Losing All Sense und den eindrücklichen Lyrics: “Like a rogue wave you, Wash right over me, Losing all sense of what my body could feel, I was able to drift away from here, I have lost all control.” Trotz der nach wie vor tiefsinnigen Lyrics, sind sie musikalisch trotzdem zugänglicher geworden. Das daraus resultierende Selbstbewusstsein nutzen sie für kleine Experimente wie bei der Single Three Rings, die mit elektronischen Feinheiten versehen den markanten Sound erweitert. Schlussendlich lässt sich sagen, dass die Harmonien geblieben sind, die ihnen so viel Ruhm beschert haben, gleichzeitig aber auch ein paar Ecken und Kanten weichen mussten. Das stört aber nicht unbedingt das Gesamtbild des Albums, macht bloß vielleicht Fans von Veckatimest ein bisschen wehmütig.
Grizzly Bear – Painted Ruins
VÖ: 18. August 2017, RCA Records/ Sony Music
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