There is a saint to the unsaid
And there is a sting to your voice
When all my thoughts are colliding
I feel a chill coming on
There is a wolf in the thicket
Round where you´re falcons are hunting
And there´s a dark to your sorrows
And a key in my pocket
(HELMUT – h u n t e r s)
HELMUT ist so einer der Kandidaten, die gerne als Geheimtipp beschrieben werden. Interpreten, die noch keine breite Aufmerksamkeit genießen konnten, aber Musik machen, die professionell richtig geil klingt. Die Bezeichnung Geheimtipp ist dabei gleichzeitig charmant wie gemein. Gerade HELMUT hätte ein größeres Publikum sehr verdient. Wieso versucht dieser Text zu erläutern.
o u r w a l l s, das zweite HELMUT-Album, tritt in die großen Fußstapfen des Vorgängers aus 2014, Polymono. HELMUT, der eigentlich Adrian Schull heißt, hatte damals schon aus dem Stand ein Album von einer Qualität rausgehauen, wie es manchen Bands nur einmal in ihrer ganzen Karriere gelingt. Wichtigster Kumpane dabei war und bleibt sein Looppedal, mit dessen Hilfe Schull eine komplette klassische Popbandbesetzung darstellen kann. Gitarren und Gesang sind einfach vorzustellen, für die Basslines gibt es ein entsprechendes Effektpedal. Die Drums sind eine Mischung aus Klatschen und Beatboxen. Dazu noch ein paar Klänge aus einem Synthesizer und schon ist das Grundkonzept erklärt. Marius Bubat (Coma) hat als Produzent mitgeholfen, die Wohnzimmerideen im Studio adäquat umzusetzen.
s i l e n c e s u i t s y o u eröffnet das Album standesgemäß. Ruhiger Gesang wird gepaart mit diversen Gitarren- und Effektspuren. Spätestens wenn sich nach zweieinhalb Minuten ein Verzerrpedal ansatzlos in das Songkonstrukt einfügt, wird die Klasse des Songwritings deutlich. Auf diesem und auf allen anderen Tracks des Albums zeigt HELMUT sein Gespür für die richtige Komponente an der richtigen Stelle.
c h o k e ist ein Beispiel für die Unterschiede, die den Neuling von seinem Vorgänger abgrenzen. Das Lied beginnt mit zwei Minuten orgelartiger Synthflächen wie sie sonst bei Elektronikern wie Howling zu finden sind. „We choke on an overdose of gold“ lautet die betrübende Nachricht. Generell sind die Themen der Texte entweder zurückhaltend abstrakt oder ernüchternd nüchtern gehalten. Das Debüt war da noch etwas fröhlicher.
h u n t e r s ist der heimliche Hit des Albums. Die Melodie ist unglaublich stark. Von Gitarre und Stimme gedoppelt begleitet sie einen den ganzen Tag. Der Track ist gleichzeitig Sinnbild für eine weitere Stärke der Musik. Sie nimmt sich bzw. bekommt genug Zeit sich zu entwickeln. Nie wirken einzelne Passagen einfach nur aneinandergereiht. Sie fließen eher ineinander. Alles ist durchdacht. Das Ergebnis famos. Genug geschwärmt. Anhören.
HELMUT – o u r w a l l s
VÖ: 4. August 2017, Helmut
https://helmut.bandcamp.com
www.facebook.com/ohnoitshelmut