Running from the start and here we are again
Running from the start and here we go again
Smile in the smoke and find something to say
Smile in the smoke and find something to say
Who the hell are we to start this chain again?
Who the hell are you to break this chain again?
Trying to imagine giving it away
(Angus & Julia Stone – Snow)
Für Angus & Julia Stone war es an der Zeit wieder zu dem Musikmachen zurückzufinden, mit dem einst alles begonnen hatte. Snow, das vierte Album der australischen Geschwister entstand in einem improvisierten Studio, das sich die zwei auf Angus Farm nahe Byron Bay eingerichtet haben. Songs schreiben, produzieren, improvisieren ohne zeitliche Vorgaben und vor allem Zeit miteinander zu verbringen – ohne die Anwesenheit von Toningenieur oder Tourmanager.
Dabei war es Produzent Rick Rubin, der die beiden, während der Arbeit an dem selbstbetitelten Vorgänger darauf brachte, ihre Songs künftig gemeinsam zu schreiben und sie so nicht nur Gerüchten zufolge vom Ende des Geschwister-Projekts abhielt, sondern wohl auch für den inzwischen unverkennbaren „Call and Response“-Stil mitverantwortlich ist.
„Wir haben gemeinsame Erinnerungen, aber unterschiedliche Wahrnehmungen, die das gemeinsame Schaffen sehr interessant machen.“, erklärt Angus. Und tatsächlich klingt Snow nach einem langen Gespräch zwischen den Geschwistern, in denen sie sich von Liebesbeziehungen erzählen (Nothing Else), an die Beerdigung ihrs Großvaters denken (Cellar Door) oder sich an vertraute Orte erinnern (My House Your House).
Wortgewaltige Songtexte sind dabei nicht gerade entstanden. Im Gegenteil: Kritiker werfen ihnen ja gerne hin und wieder vor, die Lyrics seien zu banal oder klischeebehaftet. Und wenn man sich Songs wie My House Your House anhört, in dem sie es schaffen, knappe fünf Minuten lang, die immergleichen vier Sätze zu wiederholen, kann man dem auch nicht viel entgegnen. Akzeptiert man jedoch, dass es bei Angus & Julia Stone nicht um lyrische Finesse geht, kann man anfangen, dieses Album zu genießen.
Da wäre zum Beispiel die alte Orgel, die schon im ersten Track auftaucht und den ansonsten zum Großteil elektronischen Klängen einen fremdartigen Beat hinzufügt oder Angus Sprechgesang, den man aus seinem Projekt Dope Lemon kennt und nun mit Songs wie Bloodhound der Geschwister-Band dazu verhilft, erwachsener und weniger naiv-träumerisch zu klingen.
Das Shangri La Studio in LA oder die einsame australische Farm: So unterschiedlich die Entstehung von Snow im Vergleich zu seinem Vorgänger auch sein mag, musikalisch sind die zwei Album sehr dicht beieinander. Glück gehabt. Schließlich wissen wir alle: Wenn Geschwister so viel Zeit alleine miteinander verbringen, kommt nicht immer nur Gutes dabei heraus.
Angus & Julia Stone – Snow
VÖ: 15. September 2017, Vertigo Berlin
www.angusandjuliastone.com
www.facebook.com/AngusAndJulia
Angus & Julia Stone Tour:
11.10. Palladium, Köln
13.10. Liederhalle, Stuttgart
29.10. Schlachthof, Wiesbaden
30.10. Columbiahalle, Berlin
03.11. Zenith, München
05.11. Sporthalle, Hamburg