Two boys, one to kiss your neck
And one to bring you breakfast
Get you out of bed when
You’re sore from the night before
From knocking on my door
Your head against the floor boards
Two boys, one to love you sweetly
One does so discreetly
Never will he meet me
But I’m sure that you’ll catch your breath
You’ll sleep into the day
To wake up with sunlight across your room
(Rostam – Bike Dream)
Nach Rostam Batmanglijs Ausstieg bei Vampire Weekend 2016 war nicht nur die Band selbst, sondern auch die Musikwelt geschockt. Der Multi-Instrumentalist hatte bisher alle drei Bandalben produziert und spielte somit eine wichtige Rolle. Doch Rostam wollte nun seine eigenen Wege gehen und arbeitete in der Zwischenzeit mit Künstlern wie Frank Ocean, Solange und Haim. Mit seinem Debütalbum Half-Light etabliert sich der New Yorker nun als Solokünstler, lässt aber an der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen alte Vampire Weekend-Prise mitwehen.
Schon seit einigen Jahren bastelt Rostam an seinen eigenen Stücken, wurde jedoch nie richtig fertig. Kein Wunder, wenn man als angesagter Indie-Produzent nebenbei arbeitet. Auf Half-Light spielt er mit verschiedenen Einflüssen und baut nach eigenem Willen ein komplexeres Soundgerüst auf. Elektro, Weltmusik, Klassik, Sitarmusik und Pop sind wahrscheinlich nur grobe Kategorien, die hier seine Musik beschreiben können. Was die 15 verschiedenen Tracks gemeinsam haben, sind ihr bunter, kreativer und harmonischer Klang.
Der Opener Sumer leuchtet mit Rasseln, hellen Synthies und treibenden Beats. “On the street I felt the daylight again and heard the voices of all my friends”, singt Rostam, der manchmal sehr wie Ex-Kollege Ezra Koenig klingt. Es ist nicht zu verneinen, dass Einflüsse aus der Vampire Weekend Zeit auch hier miteinfließen. Bike Dream zum Beispiel ist ein sehr synthielastiger Pop-Track, der die Leichtigkeit von Vampire Weekend mitschwingen lässt. Rostams Musik ist jedoch noch etwas komplexer. Wood und When spielen mit indischer Musik und auf Gwan dominieren voll und ganz Streicher. Ein Fest für die Ohren.
Insgesamt ist Rostams Album keine Hintergrundmusik, sondern man muss den Tracks wirklich zuhören. Erst dann erkennt man die verschiedenen musikalischen Schichten und weiß sie zu schätzen. Auf Half-Light dominieren eindeutig die verschiedenen Instrumente, die Rostam als erfolgreicher Produzent zu einem interessanten Sound vereint.
Rostam – Half-Light
VÖ: 8. September 2017, Nonesuch
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