LIAM GALLAGHER – As You Were

In my defense, all my intentions were good
And heaven owns a place somewhere for the misunderstood
You know I’d give you blood if it’d be enough
Devil’s on my doorstep since the day I was born
It’s hard to find a sunset in the eye of a storm
But I’m a dreamer by design and I know in time, we’ll put this behind
For what it’s worth, I’m sorry for the hurt
I’ll be the first to say, “I made my own mistakes”
For what it’s worth, I know it’s just a word and words betray
But sometimes we lose our way
For what it’s worth

(Liam Gallagher – For What It’s Worth)

Da ist das Ding! Liam Gallagher hat sein Debütalbum veröffentlicht. Nach eher mäßigem Erfolg seiner Band Beady Eye wandert der jüngere Gallagher nun wie sein Bruder auf Solo-Wegen. Und das scheinbar erfolgreich. Sein Album ist momentan auf Platz Eins in UK. Die Engländer lieben eben Britpop und Rock’n’Roll – und davon bietet As You Were mehr als genug.

Das heißt wohl auch, dass es so schnell kein neues Oasis Album geben wird. Noel ist ja auch sehr erfolgreich mit seinen High Flying Birds und wird bald sein drittes Album veröffentlichen. Na ja, dann müssen Fans sich wohl mit dem Solomaterial der beiden trösten. Der größere Rüpel der beiden, Liam, beweist nun, dass er auch alleine klarkommt. Er hatte bereits angekündigt, sollte das Album kein Erfolg werden, würde er sofort mit seiner Solokarriere aufhören. Damit die Songs also zu Hits werden, hat er sich dafür den Starproduzenten Greg Kurstin und Miike Snows Andrew Wyatt geschnappt. Liam war ja nie für sein Songwriting bekannt, doch As You Were ist überraschend klassisch.

Der Spirit von Oasis dringt auf der Platte natürlich durch – alleine schon durch Gallaghers unverwechselbare Stimme. Wall of Glass ist ein modernes Britpop-Stück durch und durch. Rauer Rock mit Mundharmonika und coolem Schlagzeug. Macht sich gut fürs Radio. Auch Greedy Soul ist ein trippiges Rock’n’Roll-Lied. Liams Liebe für die Musik der 60er und 70er Jahre kommt hier auch deutlich zur Geltung. “In my defense, all my intentions were good and heaven owns a place somewhere for the misunderstood, you know I’d give you blood if it’d be enough”, singt Liam auf der Ballade For What It’s Worth. Vielleicht eine Nachricht an Noel, mit dem er seit fast zehn Jahren verkracht ist? Man kann es nur vermuten. Jedenfalls hat das Stück etwas hymnenhaftes und erinnert an Tracks wie Little By Little oder Stop Crying Your Heart Out. Er hat wohl von Noel gelernt.

Interessant ist ebenfalls Chinatown, das mit Folk und leichten Synthesizern spielt. Emotional wird Liam auch auf dem Abschlusstrack I´ve All I Need, auf dem er sich bedankt: “There’s no time for looking back, thanks for all your support.” Tja, Liam blickt wohl nicht mehr auf die Vergangenheit zurück. As You Were ist schon mal ein gelungener erster Schritt Richtung Solo-Karriere. Klassisch britisch und verdammt Rock’n’Roll.

Liam Gallagher – As You Were
VÖ: 6. Oktober 2017, Warner Music International
www.liamgallagher.com
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