KARL BLAU – Out Her Space

Let me lesson all the guessing’
Let me know the score
Let me settle in the nettle
Make me hope for more

Make me holler, make me call her
Make me feel my way
Let me tend her on a bender
Lady Liberty

(Karl Blau – Poor the War Away)

Karl Blau, ein etwas introvertierter Vertreter seiner Generation, macht nun mit seinem neuen Album Out Her Space, einen erneuten Schritt in das funkelnde Licht der Öffentlichkeit. 2016 überraschte er bereits mit seinem Coveralbum Introducing Karl Blau, um sich in seiner nun schon 20-jährigen Karriere als Musiker, endlich einen Namen zu machen und als Rohdiamant präsentiert zu werden. Und auch das neue Werk des Amerikaners überzeugt wieder mit dem altbekannten 1970er Nashville Sound seines Vorgängers, während die acht Songs sich zwischen Country-Dub und Folk-, Jazz-und Soul-Elementen einpendeln.

Den Anfang macht das Stück Slow Children, das mit Trompeten und melodischen Beats zu einem Tänzchen um ein imaginäres Feuer einlädt, einen dann aber etwas abrupt zum nächsten Song Beckon katapultiert. Eines wird allerdings hier schon deutlich, es schien nicht sein Bestreben zu sein den einen großen Hit zu schreiben, sondern viel mehr den künstlerischen Ansatz seines Schaffens herauszuarbeiten. Denn kreativ und energiegeladen geht es dann auch mit Beckon weiter. Beckon beweist das lange Instrumentalphasen keinesfalls störend wirken müssen und gepaart mit Blaus Stimme, steht auch dieser Song für die ganze Platte. Erst bei Valley of Sadness, ein Cover von Aphrodite’s Child, führen wieder die großen Gefühle an, wenn auch mal wieder nicht die eigenen.

Auch wenn alles der gleichen Quelle zu entspringen scheint, führen Where Ya Goin’ Papa, samt Bläsern und Chören, so wie Dub the War Away, einen humoristischen, aber vor allem gekonnten Abschluss an. Der Singer-Songwriter hat damit ein melodisches Werk geschaffen. Die Songs reißen nicht alle mit, aber sie stimmen besinnlich. Die experimentellen Wegweiser, samt Überschlagungen der Instrumente, machen Spaß und man darf nun hoffen, dass das nicht Karl Blaus letzter Ausflug aus der Versenkung bleibt. Denn so, wie beim hausgemachten Brot, will man Nachschub, sobald man erst einmal von den Songs von Karl Blau genascht hat.

Karl Blau – Out Her Space
VÖ: 17. November 2017, Bella Union
www.karlblau.com
www.facebook.com/karlblaumusic

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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