Ich steh’ nur so am Weg rum
Jeder hier ein bunter Hund
Falls es geht
Hat es keiner hinbekommen
Halt’ Deine Träume zusammen
Schau, wie sie nach Zweifeln verlangen
Jede Chance wird neu verteilt
Ab jetzt wird alles neu verteilt.
(Neufundland – Kopf in den Wolken)
Wie Finger die eine Schiefertafel entlanggleiten, brennen sich auch die Songs des Kölner Quartetts Neufundland ins Gehirn. Denn ihr lang erwartetes Debütalbum Wir werden niemals fertig sein, das am 17. November erschien, dreht sich vor allem um das unangepasste Leben, voller Ablehnung und Unsicherheiten und die 12 Songs spiegeln Lebenslügen und Selbstbehauptung der Generation Y wieder.
Mit der ersten Single Alles was bleibt wird man auch sogleich ins Geschehen katapultiert. Jung und dynamisch, sind hier vor allem Musiker am Werk, die ihre Musik ernst nehmen. Ihre Texte sind wohl überlegt und gespickt von punkiger Ehrlichkeit, Unzufriedenheit und kaltem Kaffee. Auch Oase aus Beton und Ich sehe was pendeln sich, wie schon der Vorgänger, zwischen britischem Gitarrenpop, elektronischem Dance mit ausgeklügelten Synthies und Resignation ein. Ganz nach Lust und Laune der Künstler, mal mehr oder weniger poppig. Erst das Stück Das was wir verdienen verzückt durch ein klangvolles Piano-Intro und bildet damit eine willkommene Abwechslung. Mit der gleichnamigen Single Wir werden niemals fertig sein geht die Band dann ein klares Bekenntnis ein und Assoziationen zu Kettcar und Von Wegen Lisbeth bleiben auch hier nicht aus. Der Sound bleibt dabei variabel, der Gesang wird häufig gedoppelt und harte, immer wiederkehrende Drums bilden schwungvolle Elemente, wie auch die Party-Hymne Trink aus zeigt.
Dabei jongliert die Band mit Indiepop, Hamburger Schule und Punk-Elementen so geschickt zwischen den verschiedenen Genres, dass es schwer fällt wegzuhören. Ein bisschen weichgespült wirken die Stücke, im Hinblick auf die früheren Veröffentlichungen schon, doch schlecht war diese Entwicklung keinesfalls und kitschige Texte sucht man auch hier vergebens. Ein durchaus gelungener Start, bei dem man sich noch auf einiges mehr freuen darf, wenn man dem Titel Wir werden niemals fertig sein glauben schenkt.
Dies wird auch gleich mit der kommenden Tour untermauert, denn auch live überzeugte die Band schon so einige Male, weshalb man sich die kommenden Konzerte auf jeden Fall schon mal vormerken sollte.
Neufundland – Wir werden niemals fertig sein
VÖ: 17. November 2017, Neufundland
www.neufundland.fm
www.facebook.com/neufundlandmusik
Neufundland Tour:
29.11. Tower, Bremen
30.11. Molotow, Hamburg
01.12. Festsaal Kreuzberg, Berlin
02.12. Helgas Stadtpalast, Rostock
03.12. Naumanns, Leipzig
05.12. Jugendkulturhaus Cairo, Würzburg
07.12. Jugendkulturzentrum Forum, Mannheim
08.12. White Rabbit, Freiburg im Breisgau
10.12. Heimat, Regensburg
12.12. Milla, München
13.12. Soho Stage, Augsburg
14.12. Kassablanca, Jena
15.12. Club Stereo, Nürnberg
16.12. Groovestation, Dresden
17.12. Bla, Bonn
26.01. B58, Braunschweig
27.01. Waschhaus, Potsdam
02.02. Circus Maximus, Koblenz