Foto-© Santiago Felipe
Just that kiss
Was all there is
Every cell in my body
Lined up for you
Legs a little open
Once again
Awaken my senses
Head topless
Arisen my senses
(Björk – Arisen My Senses)
Es ist gibt viel zu entdecken auf Björks mittlerweile neunten Studioalbum. Auch 24 Jahre nach ihrem Debut weiß die Isländerin immer wieder neue Klangwelten in ihrer Musik zu verarbeiten. Mit den häufigen Wechseln der Produzenten ging auch immer ein Stilwechsel einher. Nun hat sie die Arbeit mit Jungproduzent Arca für ein zweites Album fortgesetzt. Nach dem wunderschönen Trauerkloß, den der Vorgänger Vulnicura 2015 geworden ist, geht Utopia trotz gleichem Team wieder in eine andere Richtung.
Die Flucht der Frauen aus der Männerwelt in eine paradiesische, utopische Welt ist das grundlegende Thema der 14 Songs. Nach einer schmerzhaften Trennung, wie sie auf Vulnicura behandelt wurde, scheint dieses Thema wie die logische inhaltliche Nachfolge. Field Recordings, Paradiesvögel, Klimpern, Klappern und vor allem Flöten erwarten die Hörer/innen in Utopia. Unter diesen bereits sehr vollen Mix produziert Arca dicke Beats und fette Breaks, die man sonst vielleicht eher bei Aphex Twin vermutet hätte. Die beiden Hauptverantwortlichen toben sich musikalisch gehörig aus, was in einen dichten Dschungel an organischen und maschinellen Sounds endet.
Wer die vergangene Diskografie Björks mag, wird auch an Utopia Gefallen finden. Neueinsteiger werden wohl etwas verwundert sein, wie Björk beispielsweise in Body Language in ihrer unnachahmlichen Art von Sex erzählt oder wie sie im Titelstück ihr Utopia vorstellt. Was für Kennerinnen.
Björk – Utopia
VÖ: 24. November 2017, Embassy Of Music
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