Foto-© Sofie Casserlov
Never since, you came to me
I lost again
No longer free
(Grapell – No Longer Free)
Während man sich nach einer Welle von guten Vorsätzen nicht mehr ganz wie ein Stück Raclettekäse fühlt, hat das schwedische Duo Grapell schon seit 3. November mit ihrem Album Crier gut vorgelegt. Bereits 2016 verzückten sie mit ihrer EP Love Chambers durch ein besonderes Soul-Pop-Erlebnis, wie vor allem die daraus hervorgegangene Single Arrow beweist, die durch eingängige Melodien und gefühlvolle Volcals herausstach.
Mit Crier wollen die Köpfe hinter Grapell, Emil Erstrand und Nils Nygårdhs, nun noch ein Stück weitergehen und aufzeigen, wie gut sich moderner Indie anhören kann: souverän und elegant, geradezu leichtfüßig! Zu Beginn wird man daher schon mit Vogelgezwitscher und verheißungsvollen Versprechen der gleichnamigen Single der Platte begrüßt, die in einem Strudel der Verliebtheit mündet. Und auch schon die ersten Singleauskopplung No Longer Free gibt durch smoothe, soulige Indie-Klänge die Richtung vor. Dass die Schweden aber auch im halben Tempo gut vorlegen können zeigen sie in Songs wie We Can Only Blame Ourself und Your Silence, bei denen das Hauptaugenmerk vor allem auf die Lyrics und Erstrands eingängige Stimme gelegt wurde.
Der Sound bleibt aber durchweg reduziert und unaufgeregt und überzeugt durch die, mit Emotionen geladenen Melodien. Heartbreaker kristallisiert sich dabei als Kernstück der Sammlung heraus. Vielschichtig und äußerst warme Soul-Elemente, die aus Orgel und Gitarre eine Symbiose bilden und an die Titelmelodien vergangener Kultserien wie Dawson’s Creek erinnern.
Den Abschluss der 9 Stücke bildet When The Worlds Ends (I Want to Be with You) und greift damit genau die Gefühle des Hörers auf. Denn falls es mit der Welt zu Ende geht, wie mit einem Stück Raclettekäse, sollte man sich die Platte, voller Hoffnung und unerfüllten Sehnsüchten, anhören und in Verliebtheit vergangener Tage schwelgen.
Grapell – Crier
VÖ: 3. November 2017, popup-records
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