Foto-© Martin Bubandt
Title the endings of my life
Speak through the memory
On a path to dynasty
Killed my sexuality
Change everything
Turn me on again
We used to fall in love together
This Dynasty
Keep us crushing in the past
We used fall in love together
(WhoMadeWho – Dynasty)
Triefend nasse Haare, Erschöpfung und eine Menge freigesetztes Dopamin; die Rede ist nicht etwa von einer Orgie nach einer Nacht im Kit Kat Club, sondern von WhoMadeWho und dem Gefühlschaos, das sich nach einem Auftritt der drei Dänen einstellt! Verschwitzte Achseln sind allerdings nicht das Einzige was WhoMadeWho im Januar bei uns auslöst, denn ihr neues Album Through The Walls, hat es mindestens genauso in sich, wie die dazu angekündigte Tour.
Denn das sechste Studioalbum von Jeppe Kjellberg, Tomas Barfod und Tomas Høffding besitzt wieder einmal die musikalische Rastlosigkeit, die schon in ihren Anfängen das Wesen der Band bestimmte. Die zwölf Stücke des Longplayers sind nicht wirklich anders als das bisher Dagewesene, doch legen sie neuartige Ansätze in Sachen Kreativität, Songwriting und Produktion an den Tag. Mit akribischer Sorgfalt für soundtechnische Feinheiten, zeigt das Ergebnis, dass es zu gleichen Teilen emotional, schwebend und dennoch ausdruckstark ist, wie die Songs Crystal und Dynasty beweisen.
Bei Crystal, wurde ein eher vager Song kreiert, der mit jeder Menge Bass und Experimentierfreude daherkommt, während man in Dynasty schon relativ zu Beginn in einen anregend, melancholischen Zustand gerissen wird, der vielleicht doch eher an eine fetische Orgie erinnert und die Menschheit dazu anregen soll mehr Sex zu haben. Ganz anders bei I Don’t Know, der einer herzzerreißend klingenden Zigarette danach entspringen zu sein scheint. Wenig überraschend ist dann noch die Schwedin Nina Kinert mit von der Partie, Barfods Langzeitkollaborateurin, die mit ihrem großen Stimmumfang den Titelsong Through the Walls maßgeblich prägt. Der Türsteher unter den Songs scheint Surfing on a Stone zu sein, dessen Ende jede einhüllende Synthie-Wellen aus den Boxen rollen lässt.
So bleiben WhoMadeWho, die seit zehn Jahren ohne Unterbrechung touren, vor allem ihren Fans treu und werden mit dem ein oder anderen Song auch noch mehr Tanzwütige aus der Reserve locken können. Das macht Through The Walls zu einem guten Album, bestimmt nicht zu ihrem Besten, man sollte sich aber sowieso lieber live von den Dänen überzeugen, bevor man zu vorschnell urteilt.
WhoMadeWho – Through The Walls
VÖ: 19. Januar 2018, Embassy Of Music
www.whomadewhoband.com
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